Schalke 04

Schalke-Stürmer Rabbi Matondo: Platzt der Knoten ausgerechnet gegen Leipzig?

Wenn Schalke am Samstag (18.30 Uhr/Sky) RB Leipzig empfängt, werden Erinnerungen an das Hinspiel wach, vor allem beim jungen Stürmer Rabbi Matondo.

Gelsenkirchen

, 20.02.2020 / Lesedauer: 3 min

Völlig losgelöst: So jubelte Schalke-Stürmer Rabbi Matondoüber sein erstes Bundesligator. © dpa

Beim 3:1-Erfolg der Königsblauen in Leipzig lieferte nicht nur die gesamte Schalker Mannschaft, sondern insbesondere auch der junge Rabbi Matondo eine Klasse-Leistung ab. Dem Waliser gelang nach mustergültiger Vorarbeit von Amine Harit das vorentscheidende 3:0. Völlig losgelöst stürmte Matondo danach in die Schalker Fankurve und ließ sich zurecht für sein erstes Bundesligator feiern.

Es war eine Partie ganz nach dem Geschmack des 19-Jährigen, weil seine Mannschaft nach einer halben Stunde durch Salif Sané in Führung ging und die Gastgeber damit gezwungen wurden, noch offensiver zu agieren. Dadurch boten sich die Räume für Matondo, die er dank seiner Schnelligkeit optimal bespielen kann. Als er nach 85 Minuten ausgewechselt wurde, gab es viel Applaus von den mitgereisten Schalker Anhängern.

Flaute im Sturm

Doch diese Galavorstellung des schnellen Angreifers blieb im bisherigen Saisonverlauf die Ausnahme. Matondo pendelte danach zwischen Startelf und Ersatzbank, einen Stammplatz konnte sich der 19-Jährige bisher nicht erkämpfen.

In den letzten drei Schalker Pflichtspielen kam der Youngster überhaupt nicht mehr zum Einsatz und musste von der Bank aus verfolgen, wie seine Mannschaft in eine Mini-Krise schlitterte und in den letzten vier Bundesligapartien sieglos blieb.

Erstes Bundesligator in Leipzig

Sein letzter Einsatz für Schalke verlief für Matondo alles andere als glücklich. David Wagner wollte in der Schlussphase beim Bundesligaspiel in Berlin am 31. Januar Zeit von der Uhr nehmen, um mit dem 0:0 wenigstens einen Punkt sichern. Deshalb schickte er in der zweiten Minute der Nachspielzeit Rabbi Matondo für Benito Raman auf den Platz.

Das wäre beinahe ins Auge gegangen. Kurz vor dem Abpfiff hatte Hertha BSC plötzlich die große Chance zum Siegtor, Maximilian Mittelstädt zielte nur ganz knapp vorbei. Eingeleitet hatte die Szene ein Ballverlust – von Rabbi Matondo.

Was Wagner mächtig ärgerte: „Das kann richtig weh tun, was da passiert ist. Ich kann in der Situation nicht mehr so ins Risiko gehen“, kritisierte der Schalker Trainer, der sich aber schnell beruhigt hatte und um Verständnis für das junge Talent warb: „Rabbi ist ein junger Spieler, der wird aus dieser Situation lernen.

Aktuell muss der Waliser aber wohl Geduld aufbringen, um in die Schalker Mannschaft zu kommen. Der Konkurrenzkampf innerhalb des Teams ist durch die Ausleihe von Michael Gregoritsch eher noch härter geworden. Im Interview mit dieser Zeitung gab sich Matondo zuletzt zurückhaltend: „Ich möchte regelmäßiger spielen und die Fans stolz machen“.

Starke Konkurrenz im Sturm

Davon ist er zurzeit weit entfernt. Aber im Tagesgeschäft Bundesliga kann sich das schnell ändern, zumal die Königsblauen in der Offensive zurzeit Probleme haben. Bis auf Benito Raman konnte zuletzt keiner der Stürmer nachhaltig überzeugen, weder Michael Gregoritsch noch Ahmed Kutucu, der bisher nur in der Jokerrolle überzeugt, noch Guido Burgstaller, der schon seit längerer Zeit auf der Ersatzbank sitzt.

Deshalb wird sich David Wagner genau überlegen, auf welche Stürmer er gegen Leipzig setzt. Schalke hat nur ein Tor in den vergangenen vier Bundesligaspielen erzielt. „Uns fehlen im Moment vorne die Durchschlagskraft und die letzte Konsequenz,“ bemängelte Alessandro Schöpf, während Gregoritsch nichts von Schwarzmalerei hält: „Es ist nicht alles scheiße, es ist nicht alles schlecht“, sagte der Österreicher: „Wir arbeiten, wir marschieren, wir geben Gas, und wir stecken nicht auf.“ Gegen Leipzig werden solche Tugenden besonders gefragt sein.