Europa League

Schalke reist ohne Fans ins entfernte Krasnodar

Für den FC Schalke 04 steht mit der Europa-League-Partie (Donnerstag, 19 Uhr) beim russischen Erstligisten FK Krasnodar die weiteste Dienstreise des Jahres an. Auf viel Unterstützung können die "Knappen" gegen das Überraschungsteam der Gruppe I nicht zählen - nur wenige Fans nehmen die weite und teure Reise auf sich.

GELSENKIRCHEN

, 19.10.2016 / Lesedauer: 3 min

Nicht viele Schalke-Fans werden den weiten Weg nach Krasnodar antreten.

Axel Schuster geriet regelrecht ins Schwärmen, als er kürzlich von seinem Besuch in Krasnodar berichtete. „Das Stadion, das dort umgebaut wurde, gehört für mich zu den modernsten, die ich je gesehen habe“, erzählte der Schalker Sportdirektor über die neue Spielstätte des FK Krasnodar, die noch keinen Namen besitzt.

Schalke als Premieren-Gast

Das Stadion besticht vor allem durch seinen ungewöhnlichen Baustil und eine Riesen-Leinwand, die eine Fläche von 4700 Quadratmetern abdeckt. Dort feiert Schalke am Donnerstag (19 Uhr) anlässlich des dritten Spieltags in der Europa League eine Premiere: Die Königsblauen sind das erste Team, das dort gegen die russische Mannschaft antritt. Offiziell eingeweiht wurde das neue Stadion erst am 9. Oktober mit dem Freundschaftsspiel zwischen Russland und Costa Rica.

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Dabei werden die Königsblauen diesmal nicht wie sonst üblich von mehreren Tausend Fans begleitet. Denn zur Anreise wurde diesmal kein Tagesflieger für die eigenen Anhänger angeboten, weil aufgrund der hohen Kosten nicht gewährleistet war, dass der Flieger voll werden würde. Mit Flug und Visa-Gebühren hätte jeder Interessent zwischen 700 und 800 Euro kalkulieren müssen, das ist für die meisten Schalker Anhänger zu viel. Zwar hat Schalke einige Plätze im Mannschaftsflieger angeboten, doch die Unterstützung von den Rängen wird sich somit in Grenzen halten.

Weiteste Dienstreise des Jahres

Noch nie sind beide Mannschaften bisher in einem Fußballspiel aufeinandergetroffen. Für Schalke ist es die weiteste Pflichtspielreise der Saison. Krasnodar liegt in Südrussland und trennen von Gelsenkirchen rund 3000 Kilometer. Der Verein belegte in der vergangenen Saison Rang vier in der russischen Liga und schaffte über die dritte Qualifikationsrunde und die Play-offs die Qualifikation für die Gruppenphase der Europa League.

Internationale Topspieler hat der Kader der Russen nicht, sondern er besteht überwiegend aus heimischen Spielern und fünf Brasilianern. Zu den Leistungsträgern im Team zählt Kapitän Andreas Granqvist sowie Torjäger Fedor Smolov.

Steiler Aufstieg des jungen Klubs

Gegründet wurde FK Krasnodar am 22. Februar 2008 von Sergei Galizki, dem Eigentümer einer Einzelhandelskette, der mit dem Klub offenbar ambitionierte Ziele hat. Gleich neben dem neuen Stadion unterhält der Verein ein modernes Nachwuchszentrum mit 20 Fußballfeldern. Aufgrund von wirtschaftlichen Problemen und Lizenzentzügen anderer Klubs gelang ein steiler Aufstieg, seit 2010 spielt Krasnodar in der russischen Premjer Liga.

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In der Europa League sind die Russen glänzend aus den Startlöchern gekommen. Dem 1:0-Erfolg beim FC Salzburg ließen sie einen unerwartet deutlichen 5:2-Heimsieg gegen Nizza folgen. Krasnodar führt punktgleich mit Schalke die Tabelle in der Gruppe I an.

Bloß nicht unterschätzen

Die Königsblauen haben also keinen Grund, diesen Gegner zu unterschätzen. Dabei darf man gespannt sein, wie groß die personellen Veränderungen im Vergleich zum Augsburg-Spiel sein werden. Durch die Ausfälle von Embolo und Choupo-Moting wird es mindestens zwei Wechsel geben.

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