Wenn man so will, ist Amin Younes der Aufsteiger der Woche: Weil die U23, die am Donnerstag gegen Ahlen ihr letztes Saisonspiel hat, nun nicht mehr trainiert, hält sich Younes seit Mittwoch bei den Profis fit. Ist er am Ende aber doch mehr als „nur“ ein Trainingsgast?
„Wir werden sehen...“
Mit seinen 30 Jahren steht Younes schließlich noch voll im „Fußballer-Saft“, auf der Suche nach einem neuen Verein ist er auch. Schalke gab ihm die Chance, bei der U23 mitzutrainieren. Gut möglich, dass nun vielleicht sogar mehr daraus wird.
Auf seinen prominenten Trainingsgast angesprochen ließ S04-Chefcoach Karel Geraerts jedenfalls reichlich Raum für Vermutungen: „Amin ist ein guter Spieler. Er hat zuletzt intensiv bei unserer U23 trainiert und ist sehr kommunikativ auf dem Platz. Das gefällt mir. Wir werden sehen, ob er für den Profikader infrage kommt. Es ist nicht ausgeschlossen.“
Seit Sommer 2023 vereinslos
Schalke will den Kader zwar verjüngen, die Verpflichtung eines 30-Jährigen würde dem also möglicherweise entgegen sprechen. Aber: Wenn sich auf Schalke die Überzeugung durchsetzt, der Offensivspieler könne die Mannschaft in der kommenden Zweitliga-Saison verstärken, würde sich der Pragmatismus in der Kaderplanung möglicherweise durchsetzen. Younes ist seit Sommer 2023 vereinslos, wäre also ablösefrei zu haben - ein auf Schalke nicht zu unterschätzendes Argument.

Viele Stationen
Aber wie stark ist Younes wirklich noch? Der gebürtige Düsseldorfer hat seit seinen Engagements bei Borussia Mönchengladbach und Ajax Amsterdam eine wahre Klub-Odyssee hinter sich. Nach seinem Weggang aus Amsterdam im Jahr 2018 waren der SSC Neapel, Eintracht Frankfurt, Al-Ettifaq in der Saudi Pro League und zuletzt der FC Utrecht, wohin Younes ausgeliehen war, seine Stationen.
Acht A-Länderspiele
Seinem Marktwert war das nicht unbedingt förderlich: Lag der im März 2021 noch bei zehn Millionen Euro, wird Younes nun auf einen Marktwert von 600.000 Euro geschätzt (transfermarkt.de). Zwischen 2017 und 2021 absolvierte Younes acht Länderspiele für die deutsche Nationalmannschaft.
Für Ajax auf Schalke getroffen
Seine besten Zeiten hatte Younes wohl bei Borussia Mönchengladbach und Ajax Amsterdam - was Schalke schmerzlich zu spüren bekam. Im Viertelfinale der Europa League 2016/17 traf Schalke auf Ajax. Das Hinspiel in Amsterdam gewannen bärenstarke Niederländer mit 2:0, im Rückspiel lieferte Schalke dann einen großen Kampf, gewann mit 3:2 nach Verlängerung, was zum Weiterkommen aber nicht reichte. Das zweite Tor für die Niederländer erzielte in der 120. Minute: Amin Younes.
In Frankfurt Kontakt zu Ben Manga
Übrigens: Als Amin Younes im Oktober 2020 auf Leihbasis zu Eintracht Frankfurt wechselte, hieß der Frankfurter Kaderplaner Ben Manga, jetzt zuständig für die Schalker Kaderplanung.
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