Schalkes Testspiel beim FC Aarau endete 2:2, der Erkenntniswert der Partie wird begrenzt sein. Alleine schon deshalb, weil beinahe der komplette „erste Sturm“ fehlte (wie berichtet). Immerhin: Auch ohne Karaman, Sylla, Younes und Co. erzielten die Königsblauen zwei Tore. Aber: Es gab halt auch wieder zwei Gegentreffer, und Ron-Thorben Hoffmann hätte sich sicher ein etwas glücklicheres Spiel gewünscht, um Kees van Wonderen von sich als Nummer eins zu überzeugen.
Reaktion nach Gegentreffern
Dessen Debüt ist also nur teilweise geglückt, wobei das Ergebnis in so einem Testspiel natürlich im Grundsatz keine Rolle spielt. Positiv wird van Wonderen registriert haben, dass seine Mannschaft sich von den Gegentreffern nicht einschüchtern oder gar entmutigen ließ. Ist das am Ende eine neue Qualität bei den Königsblauen?

Rückstand war oft Nackenschlag
Rückblick: Weder unter Thomas Reis und Karel Geraerts in der vorigen bzw. unter Geraerts in der laufenden Saison gehörte es zu den größten Schalker Stärken, nach einem Rückstand wieder zurückzukommen. Im Gegenteil: Gegentore bedeuteten oft einen heftigen Nackenschlag, von dem sich Schalke nicht mehr erholte und sowohl aus dem Rhythmus als auch aus der Fassung bringen ließ. Unvergessen und ein extremes Beispiel ist das letzte Spiel unter Geraerts: Schalke führte gegen Darmstadt schon mit 3:0, das erste Gegentor vor der Pause sorgte für kurze Verunsicherung, der zweite Darmstädter Treffer ließ bei den Blau-Weißen dann alle Dämme brechen.
Comeback-Qualitäten
Aber: In den letzten drei Spielen entdeckte Schalke plötzlich die Widerstandskraft und bewies echte Comeback-Qualitäten. In Münster lag die von Jakob Fimpel betreute Mannschaft mit 0:1 hinten und gewann - wenn auch glücklich - mit 2:1, es war der erste Schalker Liga-Auswärtssieg in dieser Saison. Auch gegen Hertha BSC lag Schalke früh zurück, drehte dann sogar noch vor der Pause das Spiel und führte zur Halbzeit mit 2:1. Nach dem Seitenwechsel kamen die Berliner dann allerdings durch einen höchst umstrittenen Elfmeter doch noch zum 2:2-Endstand.
In Aarau zweimal zurückgelegen
So hieß es am Ende auch in Aarau, wo Schalke sogar zweimal einen Rückstand egalisierte. Nach dem 0:1 traf Emil Hojlund zum 1:1, den 2:1-Führungstreffer der Schweizer egalisierte Ron Schallenberg. Schalke zeigt plötzlich Nehmer-Qualitäten. Noch besser wäre es aber wohl, gar nicht erst in Rückstand zu geraten...
So lief die Premiere von Schalke-Trainer van Wonderen: Vier Tore und viel Regen im Brügglifeld
Irre Gerüchte um die Rückkehr von Schalke-Legende Joel Matip: Das ist die Wahrheit
Kees van Wonderen: Unbekannt oder unterschätzt?: Der „Schalke-POTTcast“ – Episode 145