FC Schalke 04 gegen den Hamburger SV, Samstagabend, volle Arena. „Zwei ganz große Vereine“, freut sich S04-Trainer Kees van Wonderen auf das Topspiel der Zweiten Fußball-Bundesliga. Die große Frage: Kann sich Schalke für die peinliche Niederlage beim Schlusslicht Jahn Regensburg ausgerechnet gegen den Spitzenreiter revanchieren?
Der HSV, der sich beim 2:4 gegen Braunschweig ebenfalls einen unangenehmen Ausrutscher leistete, müsste dann wohl wieder mit dem Verdacht leben, ihn würde wie in den vergangenen Jahren die große „Aufstiegsflatter“ befallen.
Für Gesprächsstoff ist gesorgt
Natürlich ist das ein Thema in Hamburg, rund um den HSV sorgte nun aber ausgerechnet ein Ex-Schalker für Gesprächsstoff, und auch dieses Thema wird die Hamburger wohl ein Weilchen beschäftigen. Denn die Bewerbung von Felix Magath um das Amt des HSV-Präsidenten ist ein Paukenschlag - der Name Magath garantiert beim HSV noch mehr Diskussionsstoff als auf Schalke.
Offiziell und schriftlich beworben
Das Fachblatt Kicker bezeichnet Magath, mit dem HSV Europapokalsieger, sogar als „größten HSVer aller Zeiten hinter Uwe Seeler“ - und beim Selbstverständnis, das Magath hat, wird er gegen diese Einstufung sicherlich keine Gegendarstellung erwirken wollen. Der 71-Jährige, in den vergangenen Jahren immer wieder mal für eine Position in der Hamburger Chefetage im Gespräch, hat sich offiziell und schriftlich beim dafür zuständigen HSV-Beirat um das Amt des Vereinspräsidenten beworben.

Im Team mit Richard Golz
Magath tritt an mit dem ehemaligen HSV-Torhüter Richard Golz, das Duo möchte den aus dem Amt ausscheidenden Marcell Jansen beerben. Als er gewählt wurde, gab es keinen Gegenkandidaten, nun ist die Auswahl größer - und allein schon der Name Magath wird dafür sorgen, dass es bis zur Wahl bei der Mitgliederversammlung am 21. Juni spannend bleibt.
Talentförderung als Ziel
„Ein großer Verein wie der HSV muss seine Jugend bestmöglich unterstützen - in jeder Abteilung. Wir wollen Talente nicht nur ausbilden, sondern sie als festen Bestandteil der Mannschaften verankern und zur Identität des Vereins machen“, lautet das Ziel von Magath, sollte er gewählt werden.
Steckt noch mehr dahinter?
Klingt gut, es könnte aber auch mehr dahinterstecken: Denn als Vereinspräsident hätte Magath einen Platz im HSV-Aufsichtsrat sicher, damit wäre er einer der Kontrolleure von Sportvorstand Stefan Kuntz. Und gegen „politischen“ Einfluss in einem Verein, das wissen Beteiligte aus Magaths Zeit als Trainer und Manager auf Schalke von 2009 bis zum Frühjahr 2011, hat sich Magath nur selten gewehrt...