Nahezu auf jeder Pressekonferenz erklärt Kees van Wonderen seine Sicht der Dinge über die aktuelle Zweitliga-Saison: „Jeder kann jeden schlagen. Diese Zweite Liga ist verrückt.“ Wie verrückt, stellten die Spitzenteams am vergangenen Spieltag fest, als die Kellerkinder erfolgreich den Aufstand probten. Auch Schalke spielte sozusagen verrückt: Die 0:2-Niederlage beim Tabellenschlusslicht Jahn Regensburg war einer der tieferen Tiefpunkte der jüngeren Vergangenheit.
Hamburger „Aufstiegsflatter“?
Stellt sich also die Frage: Wie soll es für Schalke im Topspiel am Samstagabend (20.30 Uhr, live bei Sport1 und Sky) mit einem Sieg klappen, wenn es schon für das Schlusslicht nicht gereicht hat? Es gibt dafür gute Argumente - und nicht nur das, dass ja auch der HSV am vergangenen Spieltag mit der Heimniederlage gegen Eintracht Braunschweig für eine der erwähnten Überraschungen gesorgt hatte und sich nun natürlich gegen Gerüchte wehren muss, den Hamburgern würde erneut die „Aufstiegsflatter“ der vergangenen Jahre drohen.

Stark gegen Spitzenreiter
Was für Schalke spricht: In Spielen gegen amtierende Spitzenreiter trumpften die Königsblauen in der Zweiten Liga oft genug auf. In der Vorsaison gelang ein 3:1-Sieg gegen den späteren Aufsteiger FC St. Pauli, es war das wohl beste Schalker Spiel unter Trainer Karel Geraerts, der hinterher sogar Komplimente einheimste, er habe seinen Kontrahenten Fabian Hürzeler „ausgecoacht“.
Siege in Paderborn und Elversberg
Auch in dieser Saison lief Schalke zweimal zur Höchstform auf, wenn es gegen einen Tabellenführer ging: In Paderborn gewann die Mannschaft von Trainer Kees van Wonderen am 15. Spieltag mit 4:2, zwei Wochen später beendeten die Blau-Weißen die Hinrunde mit einem 4:1-Sieg in Elversberg - die Saarländer waren ebenfalls als Spitzenreiter in die Partie gegangen.
Aller guten Dinge sind drei? Dazu reichte es für Schalke dann allerdings nicht. Am 21. Spieltag musste Schalke beim 1. FC Köln antreten, und die gute Serie gegen die Spitzenreiter riss: Schalke verlor mit 0:1.
Zweitliga-Statistik spricht für HSV
Schalkes Bilanz gegen Tabellenführer kann sich aber trotzdem sehen lassen, der HSV kann dagegen auf eine andere Statistik im Duell mit Schalke setzen: Beide Zweitliga-Begegnungen auf Schalke (mehr gab es noch nicht, weil die Klubs hauptsächlich in der Ersten Liga unterwegs waren) endeten mit Hamburger Siegen, jeweils mit zwei Toren Unterschied (3:1 in der Saison 2021/22, 2:0 in der Saison 2023/24). Das Hinrunden-Spiel in dieser Saison in Hamburg endete 2:2.