Schalke-Trainer vor Topspiel mit Appell an die Fans „Das macht etwas mit einem Spieler“

Schalke-Trainer mit Appell an die Fans
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Die 0:2-Niederlage beim Tabellen-Schlusslicht Jahn Regensburg hat auf Schalke Spuren hinterlassen. Trainer Kees van Wonderen hat noch immer keine Erklärung dafür, warum seine ja durchaus zu besseren Leistungen fähige Mannschaft einen so blutleeren Auftritt hinlegte. Kritik an einzelnen Spielern lässt der Niederländer aber nicht zu: „Das wäre nicht fair. Dafür tragen wir alle, die daran beteiligt waren, eine kollektive Gesamtverantwortung.“

Kein Torwartwechsel geplant

Auch Justin Heekeren wurde, nicht zum ersten Mal, besonders heftig kritisiert. Der Torhüter strahlte kaum Sicherheit aus, verhielt sich beim ersten Gegentor (wie aber die komplette Abwehr) ungeschickt und hatte danach noch großes Glück, dass ein Fehlpass von ihm nicht direkt zum zweiten Gegentor führte. Einen Torwartwechsel schließt van Wonderen zum HSV-Spiel, dem Topspiel der Zweiten Liga am 30. Spieltag, allerdings aus - der Trainer stärkt Heekeren den Rücken.

„Torhüter mit großem Potenzial“

Kees van Wonderen ergreift Partei für den 24-jährigen Heekeren: „Ich habe Justin hier als einen jungen Torhüter mit großem Potenzial kennengelernt. Weil Ron-Thorben Hoffmann zu Eintracht Braunschweig gewechselt war, haben wir uns dazu entschlossen, mit Loris Karius einen erfahrenen Torhüter zu verpflichten, der dann nach einer Zeit auch die Nummer eins wurde. Und Justin hatte diesen Platz dann verloren - das macht etwas mit einem Spieler.“

Justin Heekeren, Schalke 04
Schalkes Torhüter Justin Heekeren beim Training: „Wegpfeifen hilft nicht.“ © RHR-FOTO

Es gab schon erste Pfiffe

Karius (31) verletzte sich, Heekeren rutschte in der Hierarchie wieder nach oben - zur Stabilisierung seiner Leistungen trug das alles nicht bei. Mit der Konsequenz, dass es schon beim Heimspiel gegen Ulm ein leichtes Grummeln und auch vereinzelte Pfiffe gab, wenn Heekerens Aktionen nicht ganz astrein waren. Sogar Ulms Torhüter Niclas Thiede stichelte nach dem Schalker 2:1-Sieg in der Arena über Heekeren. Thiede ärgerte sich, dass seine Kollegen nicht häufiger aufs Tor geschossen haben, „wenn wir doch merken, dass der Torhüter so unsicher ist“.

„Daraus kann er lernen“

Keine leichte Zeit also für Heekeren, und es stellt sich die Frage, ob van Wonderen seinem Torhüter einen Gefallen tut, wenn er ihn am Samstagabend sozusagen ins „Schaufenster“ stellt. Aber van Wonderen sieht diese Phase in Heekerens Karriere „als eine Phase, aus der er lernen und verstärkt hervorgehen kann. Wenn ich nicht von seinem Potenzial überzeugt wäre, würde ich nicht so handeln.“

„Wegpfeifen hilft nicht“

Dabei hofft van Wonderen auch auf die Unterstützung und Solidarität der Schalker Fans. „Justin ist ein guter Torwart, aber er ist vor allem auch Schalker. Die volle Unterstützung des Vereins hat er, er sollte sie auch von den Fans bekommen. Wegpfeifen hilft nicht“, so der Appell des Schalker Trainers, der sich vor allem nach dem Spiel in Regensburg selbst heftiger Kritik ausgesetzt sieht.

Auch Fährmann ist noch im Kader

Aber wenn van Wonderen an einen Torwartwechsel denken würde, wer käme als Alternative überhaupt in Frage? Karius fehlt wohl noch bis zum Saisonende, erster Kandidat wäre also Torwart-Routinier Michael Langer (40). Im Schalker Profitraining macht der dort aushelfende U23-Keeper Faaris Yusufu (20) trotz seiner für einen Torhüter kleinen Körpergröße von 1,83 m einen guten Eindruck, Luca Podlech (20) macht nach seiner Verletzung gerade erste Versuche im Aufbautraining.

Und, natürlich nur der Vollständigkeit halber: Auch ein gewisser Ralf Fährmann gehört ganz offiziell natürlich noch zum Schalker Kader. Aber der 36-Jährige, das hat Schalke erklärt, soll kein Spiel mehr für Schalke machen. Diese Entscheidung ist offenbar in Stein gemeißelt.

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