Ilyes Hamache über seine erste Schalke-Saison „Lieblingsjoker“ zieht Bilanz - Einsatz fraglich

Ilyes Hamache über seine erste Schalke-Saison
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Es ist die Woche nach der Blamage in Regensburg und vor dem Top-Spiel gegen den HSV am Samstag: 350 Zuschauer sehen vor Ort bei der ersten und einzigen öffentlichen Trainingseinheit des FC Schalke 04 in dieser Woche zu. Während die zuletzt fehlenden Janik Bachmann und Christopher Antwi-Adjei den Großteil des Mannschaftstrainings mitmachen, gibt es rund um Ilyes Hamache eine Schrecksekunde.

Schlag aufs Sprunggelenk

Der 22-Jährige bekommt einen Schlag aufs Sprunggelenk und setzt für ein paar Minuten mit dem Training aus. Danach geht es zwar weiter, aber nach der Einheit muss Hamache zunächst behandelt werden und verlässt das Trainingsgelände mit eisgekühltem und bandagiertem linken Sprunggelenk. Zwar ist Hamache optimistisch, was einen Einsatz am Samstag gegen den HSV betrifft, aber derzeit ist der dennoch zumindest fraglich.

„Gut in der Reha gearbeitet“

Alles aber wahrscheinlich halb so wild im Vergleich zu der Achillessehnenverletzung, die Hamache zuletzt zu einer langen Pause zwang. Sogar das Saisonende musste befürchtet werden, „aber ich habe in der Reha gut gearbeitet, so dass es dann ein bisschen schneller ging“, freut sich Hamache, dass er am Sonntag bei der 0:2-Niederlage gegen Regensburg sein Comeback feiern konnte.

Lieblingsjoker? Schwacher Trost

Als „Joker“. selbstverständlich. Denn das ist auf Schalke im Prinzip seine Rolle. Elf Zweitliga-Einsätze hat Hamache in seine ersten Saison bei den Königsblauen bislang zu verzeichnen, die Startelf-Quote beträgt aber nur sieben Prozent. Da ist es ein schwacher Trost, dass Hamache mittlerweile so etwas wie der „Lieblingsjoker“ vieler Schalker Fans ist. „Er hat in fünf Minuten bislang mehr gute Szenen gehabt als seine Kollegen davor“, schrieb ein frustrierter S04-Fan am Sonntag während der Niederlage in Regensburg auf „X“.

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Hier ist er noch „unversehrt“: Danach gab es für Ilyes Hamache im Schalker Training einen Schlag aufs linke Sprunggelenk - Einsatz am Samstag gegen den HSV fraglich. © RHR-FOTO

Defensivarbeit der „Knackpunkt“

Natürlich freut sich Hamache über solche Komplimente, mit dieser Rolle abfinden mag er sich aber nicht. „Wenn ich für 20 oder 30 Minuten ins Spiel komme, versuche ich, in dieser Zeit alles abzurufen. Aber gegen Startelf-Einsätze hätte ich nichts einzuwenden“, sagt Hamache augenzwinkernd, wohlwissend, dass die Disziplin „Defensivarbeit“ diejenige ist, die da immer noch ein bisschen im Weg steht: „Darüber spricht der Trainer mit mir, und daran arbeite ich im Training.“

Blick Richtung kommender Saison

Hamaches Bilanz kurz vor dem Ende seiner ersten Schalke-Saison fällt zwiespältig aus: „Natürlich hätte ich mir schon etwas mehr Spielzeit erwartet und erhofft. Aber jetzt geht es für mich im Prinzip darum, mich auch schon auf die zweite Saison vorzubereiten, dass es in der auch für mich weiter vorwärts geht.“

Der Außenstürmer, der es im Dribbling gern auch mal direkt mit einem oder gar zwei Gegenspielern aufnimmt, war ablösefrei vom französischen Zweitliga-Absteiger FC Valenciennes nach Schalke gekommen und dort als „Soforthilfe“ eingeplant - aber Hamache hatte, nicht als einziger S04-Profi, so seine Anlaufprobleme. Als er ins Rollen kam, funkte die Achillessehnenverletzung dazwischen.

„Deutsch ist eine schwere Sprache“

Schalke bzw. Deutschland ist die erste Auslandsstation von Hamache, und der Fußballer, der in Statur und mit seinen technischen Fähigkeiten ein wenig an Amine Harit erinnert, gibt Anpassungsprobleme zu: „Die hatten auch damit zu tun, dass meine Familie noch nicht hier war, und dass Deutsch eine schwere Sprache ist. Aber ich arbeite dran, in Gesprächen in der Kabine und in Kursen. Im Laufe der Zeit habe ich aber gemerkt, dass ich immer mehr angekommen bin.“

„Moussa ist wie ein Bruder“

Dabei behilflich war und ist auch Moussa Sylla. Beide Spieler verbindet die französische Sprache, außerdem kennen sie sich aus der Zweiten Liga Frankreichs: „Moussa“, sagt Hamache, „war vom ersten Tag an für mich da. Er ist wie ein Bruder für mich.“

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