Es war ziemlich in der Mitte der Hinrunde, als es auf Schalke überhaupt nicht lief und Sportvorstand Peter Knäbel sowie Sportdirektor André Hechelmann für das Winter-Transferfenster Änderungen im Kader in Aussicht stellten. Seit fast drei Wochen ist der Transfermarkt nun geöffnet, passiert ist auf Schalke - Stand Donnerstagnachmittag - noch nicht viel.
Tauer als einziger „Vollzug“
Die einzige Aktivität mit Wirkung ist das vorzeitige Ende der Leihe von Niklas Tauer, der nun von Mainz 05 an Eintracht Braunschweig ausgeliehen ist. Nicht mal für Verteidiger-Talent Ibrahima Cissé hat Schalke bislang einen Abnehmer gefunden - auf der Zugangsseite hat sich noch gar nichts getan.
Er sei trotzdem „ganz entspannt“, sagt Karel Geraerts darauf angesprochen, schließlich habe der S04-Trainer „volles Vertrauen“ in seinen Kader, der auch ohne Neuzugang ein starker sei.
Tillmann fordert Realismus
So die offizielle Lesart, die im Grundsatz mit den Aussagen von Matthias Tillmann korrespondiert. Schalkes neuer Vorstandschef hatte am vergangenen Freitag klar gemacht, dass der Aufstieg auch intern für kaum noch möglich gehalten wird („Wir müssen realistisch sein“) und dass sich danach auch die Transferpolitik ausrichten würde.

Soll heißen: Schalke muss offenbar nicht nur jeden Euro, sondern auch jeden Cent zweimal umdrehen und legt für sich bei den Aktivitäten nun selbst bestimmte Grenzen fest.
Ein Spieler, der eventuell dazu in der Lage ist, Schalke vom aktuellen Platz 14 vielleicht auf Platz zwölf oder zehn zu schießen, wird - so er denn zu bekommen ist - nur dann verpflichtet, wenn auch die volle Überzeugung einer gewissen Nachhaltigkeit vorhanden ist. Ausleihgeschäfte sind zumindest „ganz oben“ nicht vorgesehen - dass Sportdirektor Marc Wilmots das etwas anders sieht, machte er bereits deutlich.
Stark genug wofür?
Auch Geraerts wird intern wohl intensiver um Neuzugänge ringen als öffentlich. „Seien Sie versichert, dass ich darum kämpfe, die bestmögliche Mannschaft für Schalke zur Verfügung zu haben“, sagt der Belgier, der genau weiß, dass der Rückrunden-Start gegen den HSV zum Maßstab dafür wird, wie stark Schalkes Kader wirklich ist.
Hat er das Zeug dazu, mindestens den Tabellenkeller der Zweiten Liga auch ohne Neuzugänge zu verlassen oder droht da am Ende tatsächlich ein langer Abstiegskampf, der für die darauf nicht vorbereiteten Schalker im Fiasko enden könnte?
„Positive Schwingungen“
Geraerts ist optimistisch, er spürt „positive Schwingungen“ im Team, die nun auch auf den Platz gebracht werden sollen. „Wir müssen“, so Geraerts, „Leidenschaft zeigen, in jedem Spiel. Machen wir das nicht, sind wir eine ganz normale Mannschaft.“
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