Ca. 190.000 Mitglieder hat der FC Schalke 04, ca. 7.000 davon haben bislang Anteile der Fördergenossenschaft gezeichnet. Das sind nicht einmal vier Prozent - und es ist mittlerweile ein offenes Geheimnis, dass sich die Chefetage der Königsblauen zu diesem Zeitpunkt schon ein wenig mehr erhofft hatte.
Erster „Stichtag“ naht
Denn es naht der erste „Stichtag“, an dem eine Zwischenbilanz gezogen werden soll: Am 19. April, also am 19.04., ist sozusagen die erste Zeichnungsphase abgeschlossen. Bis dahin gibt es das von Schalke so genannte „Dankeschön-Paket“ für Frühzeichner. Nach Informationen unserer Zeitung erhofft sich Schalke bis zum Abschluss dieser ersten Phase Einnahmen für die Fördergenossenschaft in Höhe von ca. zehn Millionen Euro.
Kirstein: „Gutes Fundament“
Sieben Millionen Euro sind es bisher, und davon müssen noch die jeweils 75 Euro Verwaltungsgebühren pro erstmaliger Zeichnung abgezogen werden. Schalkes Aufsichtsratsmitglied Sven Kirstein, als Genossenschafts-Banker so etwas wie der „Vater“ der Schalker Fördergenossenschaft und auch deren Aufsichtsratsvorsitzender, bezeichnet die bisherigen Erlöse - Zeichnungsstart war am 22. Januar - immerhin als „gutes Fundament“.
Langer Weg zum „Befreiungsschlag“
Mehr aber auch nicht. Sowohl bis zu den für die Startphase erhofften zehn Millionen Euro als auch zu den 50 Millionen Euro, die Schalkes Vorstandschef Matthias Tillmann vor dem Genossenschaftsstart als „echten Befreiungsschlag“ bezeichnet hatte, ist es noch ein langer, langer Weg. Also hat Schalke jetzt auf die recht schleppende Startphase reagiert.

„Ganz bequem Schritt für Schritt“
In einem Förderbrief-Update machen die Königsblauen ihren Mitgliedern nun ein neues Angebot: Anteile an der Fördergenossenschaft können unter der Überschrift „Anspar-Modell“ quasi per Ratenzahlung erworben werden. „Die Auf Schalke eG“, heißt es im aktuellen Förderbrief der Genossenschaft, „bietet eine weitere Möglichkeit, Teil der königsblauen Fördergenossenschaft zu werden: das Anspar-Modell. Damit können Anteile ganz bequem und Schritt für Schritt erworben werden – die Gutscheine dafür sind ab einer Höhe von 25 Euro ab sofort über den eG-Shop erhältlich. Der Gutscheinkauf hilft direkt, da das Geld sofort bei der Genossenschaft eingeht.“
Bei Unternehmen Luft nach oben
Ein Genossenschaftsanteil kostet 250 Euro, plus 75 Euro einmalig anfallender Verwaltungsgebühr. Mit dem „Anspar-Modell“ reagiert Schalke offenbar auch auf Hinweise, die darauf hinzielen, dass auch 325 Euro nicht für jedermann unkompliziert aufzubringen seien. Auch Unternehmen können übrigens Anteile der Schalker Fördergenossenschaft zeichnen: Aber hier soll die Schalker Werbe-Offensive bislang auf mehr taube Ohren gestoßen sein als es der „Auf Schalke eG“ lieb sein kann.
Abkürzung beim „Marathonlauf“
Die Schalker Fördergenossenschaft soll dem FC Schalke 04 die Möglichkeit geben, bei dem „Marathonlauf“ der finanziellen Konsolidierung aus eigener Kraft eine „Abkürzung“ nehmen zu können, in dem von den Genossenschaftsgeldern beispielsweise „Altlasten“ in Form von Verbindlichkeiten abgebaut werden können. Außerdem soll die Fördergenossenschaft auch neue Möglichkeiten bieten, in die Schalker Infrastruktur zu investieren.
Die 50 Millionen Euro, die Matthias Tillmann einst nannte, waren nicht unbedingt als „Ziel“ zu verstehen, sondern vielmehr als der Betrag, der Schalke tatsächlich in erheblichem Umfang helfen würde. Der Erwerb von Genossenschaftsanteilen ist selbstverständlich auch nach der am 19. April abgeschlossenen „Startphase“ möglich.