Anton Donkor muss ein wenig schmunzeln, wenn er über seine erste Schalke-Saison nachdenkt: „Bei einem Verein, der so viele Schlagzeilen produziert, war ich noch nie.“ Die Rede ist, na klar, vom FC Schalke 04, zu dem der 27-Jährige vor der Saison ablösefrei von Eintracht Braunschweig gewechselt war.
„Maschine“ mit Stotterstart
Eine Schlagzeile hatten die Königsblauen selbst produziert, auf der vereinseigenen Homepage. Dort wurde Donkor zu Saisonbeginn als „Maschine“ angekündigt, und es war vorhersehbar, dass sich diese Vokabel irgendwann mal dem Fakten-Check würde stellen müssen. Mit dem Resultat, dass die Feststellung, die Maschine habe auf Schalke einen Stotterstart erwischt, auch von Dokor selbst geteilt wird.
Donkor hat zwar 21 Zweitliga-Einsätze für Schalke zu verzeichnen, die meisten davon aber als Einwechselspieler. Startelf-Quote: 14 Prozent: Während Karel Geraerts den für die linke Seite geholten Neuzugang buchstäblich meistens links liegen ließ, kommt Donkor unter Geraerts-Nachfolger Kees van Wonderen nun auf immer mehr Einsatzzeiten, manchmal konnte der Ex-Braunschweiger den an sich gesetzten Derry Murkin sogar aus der Startelf verdrängen.

Viererkette bedeutete Umstellung
„Ich brauchte ein Weilchen, um mich auf den Verein und die Mannschaft einzustellen“, gibt Donkor zu. Auch die Viererkette, mit der Ex-Trainer Geraerts in die Saison startete, entsprach nicht unbedingt dem, was bei seinem Wechsel besprochen worden war: „Die Erwartung war die Dreier- bzw. Fünferkette, und die entspricht mir auch auch mehr. An die Viererkette musste ich mich erst wieder gewöhnen.“ Zuletzt gegen Ulm spielte Schalke mit Dreier- bzw. Fünferkette, mit Donkor auf der linken Außenbahn in der Startelf.
Es ist viel passiert
Seit Donkor auf Schalke unterschrieben hat, ist einiges passiert - Trainer (Karel Geraerts) weg, Sportchef (Marc Wilmots) weg, neuer Trainer (Kees van Wonderen) da, neuer Sportdirektor (Youri Mulder) da, bald mit Frank Baumann auch ein neuer Sportvorstand. Für den Schalker an sich mögen diese Personal-Rotationen innerhalb kurzer Zeit fast schon Routine sein, Neuzugänge wie Anton Donkor verfolgen diese Wechselspiele oft immer noch mit staunenden Augen.
Aber rein sportlich, hat er beobachtet, „ist die Saison doch relativ ruhig verlaufen, zumindest im Vergleich zur letzten“. Damit hat Donkor sogar recht: In der Vorsaison musste Schalke länger um den Zweitliga-Klassenerhalt kämpfen, der nun am Sonntag in Regensburg auch theoretisch schon unter Dach und Fach gebracht werden könnte.
Donkor sieht Zukunft auf Schalke
Aber auch das würde natürlich nichts daran ändert, dass auch diese Saison für Schalke weitestgehend unbefriedigend verlief. Trotzdem ist die Arena bei jedem Heimspiel mit ca. 60.000 Zuschauern ausverkauft oder so gut wie ausverkauft, und Donkor bekommt glänzende Augen, wenn er sich ausmalt, was dann erstmal in einer erfolgreichen Spielzeit los wäre: „Ich denke, darüber sind wir uns alle einig: Dieses Stadion und die Schalker Fans sind viel zu gut für die Zweite Liga.“
Trotz des Gerüchtes, die TSG Hoffenheim sei an ihm interessiert, sieht Donkor seine Zukunft auf Schalke. Die „Maschine“ will spätestens in der zweiten S04-Saison so richtig auf Touren kommen. Volle Kraft voraus. Richtung oberes Tabellendrittel.