Kein guter Wochenstart für Zweitliga-Trainer: Das Karussell hat richtig Fahrt aufgenommen, das Trainer-Beben ging auch am Mittwoch weiter. Nun musste ein Ex-Schalker seinen Hut nehmen, der erst Ende Dezember 2024 zu seinem Ex-Klub zurückgekehrt war. Der Reihe nach:
Kwasniok in die Erste Liga?
Das österliche Trainer-Beben begann in Paderborn: Dort erklärten der SC Paderborn und Lukas Kwasniok vor einigen Tagen das Ende ihrer Zusammenarbeit zum Saisonende. Kwasniok wird dann eine neue Herausforderung suchen, ihn soll es in die Erste Liga ziehen, wo die TSG Hoffenheim Interesse haben soll - obwohl Hoffenheim mit Christian Ilzer ja während der laufenden Saison erst einen neuen Trainer verpflichtet hat. Aber egal, was heißt das schon? Kwasniok scheint sich um einen neuen Job jedenfalls keine Sorgen machen zu müssen. Auch auf Schalke soll er auf dem Wunschzettel stehen, eine offiziell belegbare Absage gab es jedenfalls noch nicht.
Zwei Entscheidungen am Dienstag
Am Dienstag „erwischte“ es dann gleich zwei Zweitliga-Trainer. Den einen mit sofortiger Wirkung, dem anderen werden immerhin noch die restlichen vier Saisonspiele gegönnt. Kees van Wonderen wurde am Dienstag vom neuen Sportvorstand Frank Baumann und von Sportdirektor Youri Mulder mitgeteilt, dass sich die Wege von Verein und Trainer am Saisonende trennen werden.
Weil die Mannschaft diese Entscheidung nicht über die Medien erfahren sollte, hielt die Schalker Chefetage sie noch „unter Beschluss“. Am Mittwoch wurden die Spieler dann vor dem (wegen des Gewitters ausgefallenen) Training informiert, danach ging die offizielle Mitteilung raus.

Mit Lieberknecht gegen Schalke
Ganz so geordnet muss es in Kaiserslautern nicht zugegangen sein. Dort soll Markus Anfang von Medienvertretern erfahren haben, dass die Klubspitze nach drei Niederlagen in Folge über ihn diskutieren würde. Anfang soll das mit großen Unmut, den er auch äußerte, zur Kenntnis genommen haben. Geholfen hat ihm das alles nicht: Anfang, mit Lautern immerhin noch in der Nähe zu den Aufstiegsplätzen, wurde mit sofortiger Wirkung freigestellt.
Da mit Torsten Lieberknecht auch direkt ein Nachfolger präsentiert wurde, liegt der Verdacht nahe, dass der Rauswurf von Anfang keine spontane Entscheidung war. Das angebliche S04-Interesse an Anfang soll kein Grund für die Trennung gewesen sein. Am Sonntag spielt Schalke in Kaiserslautern.
Auch Breitenreiter muss gehen
Im Gegensatz zu van Wonderen darf außer Markus Anfang (1997/98 Profi auf Schalke) auch ein anderer Ex-Schalker die Saison nicht mehr als Trainer beenden: Denn am Mittwoch hat, Schalke hatte gerade die Trennung von van Wonderen bekannt gegeben, Hannover 96 André Breitenreiter den Laufpass gegeben. Dabei war Breitenreiter erst im Dezember 2024 nach Hannover zurückgekehrt, um Hannover noch näher an die Aufstiegsränge zu führen, was aber misslang. In der Saison 2015/16 war Breitenreiter Trainer auf Schalke.
Domino-Effekt möglich
Das heftige Trainer-Beben in der Zweiten Liga wird wohl einen Domino-Effekt auslösen: So soll Braunschweigs Trainer Daniel Scherning einer der Kandidaten in Paderborn sein. Und auch Schalke soll ja einen Trainer mit Zweitliga-Erfahrung suchen - Kandidaten gibt es reichlich.
Training am Donnerstag öffentlich
Übrigens: Auf das wegen des Gewitters ausgefallene öffentliche Training am Mittwoch reagiert Schalke (viele Fans waren vergeblich angereist): Auch das Training am heutigen Donnerstag wird öffentlich sein. Beginn ist um 10.30 Uhr auf dem Trainingsgelände am Parkstadion (Angaben ohne Gewähr, kurzfristige Änderungen möglich).