Sie sind aktuell so etwas wie die „Ballermänner“ der Liga: Der Karlsruher SC kommt am Ostersonntag mit der Empfehlung eines 7:0-Sieges gegen Magdeburg in die Veltins-Arena. Mit 55 Toren stellen die Karlsruher hinter Fortuna Düsseldorf (56) den zweitbesten Angriff der Liga.
Drei Treffer erzielte der KSC alleine im Hinrunden-Spiel gegen Schalke, in dem S04-Trainer Karel Geraerts erstmals bei den Königsblauen auf der Bank saß. Geraerts rückblickend über die 0:3-Niederlage: „Wir waren chancenlos.“
„Eines der besten Teams“
Kein Wunder also, dass Geraerts die Karlsruher als „eines der besten Teams in der Zweiten Liga bezeichnet“. Mit sechs Punkten Rückstand auf Relegationsplatz drei ist der Mannschaft von Trainer Christian Eichner noch eine kleine Aufstiegschance zuzutrauen, um die zu wahren, muss aber wohl ein Sieg auf Schalke her.
Suche nach Alternativen
Den braucht Schalke bekanntlich aber auch selbst, sonst könnte es im Tabellenkeller noch düsterer werden als ohnehin schon.
Ausgerechnet gegen die „Ballermänner“ aus Karlsruhe sind S04-Trainer Karel Geraerts die Abwehrspieler ein wenig ausgegangen: Brandon Soppy und der zuletzt zum Abwehrspieler umfunktionierte Ron Schallenberg fehlen verletzt, Timo Baumgartl wurde in die U23 verbannt, und Leo Greiml kann nach seinem Kreuzbandriss noch nicht die erhoffte Alternative sein, weil sein Knie wieder eine Reaktion gezeigt hat.

Wer könnte also neben dem wahrscheinlich gesetzten Tomas Kalas verteidigen? Die Alternativen: Geraerts nannte zuerst Ibrahima Cissé, aber dessen Beförderung in die Startelf wäre eine totale Überraschung.
Zum einen war Cissé mit der U23 von Mali unterwegs und im Einsatz, zum anderen spielte er bei den Profis zuletzt kaum eine Rolle - er wird wegen Baumgartls Degradierung in der Hierarchie nun zwar wieder etwas nach oben rutschen, aber alleine schon, weil am Sonntag auch Nerven aus Stahl erforderlich sein werden, hat Cissé für die erste Elf nur Außenseiter-Chancen.
Auch Henning Matriciani wurde schon in der Innenverteidigung eingesetzt, eine Alternative wäre er am Sonntag also allemal. Aber: Nicht auszuschließen, dass Matriciani auf der rechten Schalker Abwehrseite gebraucht wird.
Gegen Matriciani spricht zwar, dass er sich zuletzt in Berlin von Fabian Reese mehrmals „eindrehen“ ließ, aber auch Cedric Brunner ist in dieser Saison noch auf der Suche nach seiner Form. Erste Wahl wäre hinten rechts Brandon Soppy - aber der fällt auf noch unbestimmte Zeit aus.
Es läuft auf Kaminski hinaus
Es spricht also einiges dafür, dass am Sonntag Marcin Kaminski den Zuschlag bekommt. Der Abwehrchef, der seinen Stammplatz an Ron Schallenberg verloren hatte, ist mit Kalas immerhin am meisten von allen anderen Kandidaten eingespielt. Mit der Innenverteidigung Kalas/Kaminski drohen natürlich Tempoprobleme - schon im Mittelfeld wird es also darauf ankommen, dafür zu sorgen, dass weder Kalas noch Kaminski in aussichtslose Laufduelle verwickelt werden.
Überraschung mit Murkin?
Derry Murkin nannte Geraerts bei der Pressekonferenz übrigens nicht, als er über Alternativen sprach. Dabei ist bekannt, dass Schalkes Trainer Murkin im Prinzip auf fast allen Positionen für einsatzbereit hält - eine Überraschung ist also nicht ausgeschlossen. Sollte Murkin neben Kalas verteidigen, müsste Ouwejan wieder hinten links ran und seine etwas offensivere Position verlassen.
Auch KSC hat hinten Sorgen
Auch beim KSC drückt übrigens hinten der Schuh: Innenverteidiger Robin Bormuth fällt nach einer Operation am Kreuzband sechs bis acht Monate aus.
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