Schalke 04 ist der erhoffte Befreiungsschlag im Abstiegskampf der 2. Liga nicht gelungen. Gegen den Karlsruher SC mussten sich die Königsblauen mit einem 0:0 begnügen.
Tabellarisch bedeutet das für die Blau-Weißen, dass die Schalker weiterhin auf dem 14. Platz der 2. Liga stehen. Der Abstand zum Relegationsplatz beträgt nur zwei Punkte.
Viele Chancen vergeben
Den Heimerfolg verpassten die Gastgeber, weil sie in der ersten Halbzeit ihre Möglichkeiten nicht nutzten. Das Chancenverhältnis betrug 10:2 für die 04er. Simon Terodde vergab in der sechsten Minute die erste Möglichkeit der Gastgeber, deutlich gefährlicher wurde es aber kurz darauf auf der anderen Seite. Georgiens EM-Qualifikations-Held Budu Zivzivadze kam nach einem Eckstoß zum Kopfball, den Thomas Ouwejan auf der Linie klären musste.
Und auch Schalke scheiterte nur ganz knapp an der Führung. Keke Topp versuchte es ebenfalls per Kopf, der Ball ging jedoch knapp am Pfosten vorbei. Und dann kam tatsächlich kurz königsblauer Jubel auf, weil der Ball nach einem Volleyschuss von Ouwejan hinter der Linie landete - Kenan Karaman hatte zuvor allerdings im Abseits gestanden.

Danach war der Stürmer aus der Türkei allerdings der größte Aktivposten des Spiels. Die nächsten drei Gelegenheiten hatte Karaman, zweimal zielte er jedoch ein wenig zu hoch, einmal war Patrick Drewes im KSC-Tor zur Stelle (35.). Wirklich herausragend agierte der Keeper aber in der 40. Minute: Ouwejan setzte sich im Strafraum durch und kam aus wenigen Metern völlig frei zum Abschluss, Drewes riss jedoch den Arm hoch und parierte.
Und so war der Torhüter, der in der zweiten Minute der Nachspielzeit gegen Terodde seine fünfte Parade zeigte, der Garant dafür, dass es torlos in die Pause ging.

Nach dem Seitenwechsel war der KSC deutlich stärker und kam dem Führungstreffer mit zunehmender Zeit näher. Schalke-Torhüter Marius Müller konnte aber mit zwei tollen Paraden verhindern, dass sein Team in Rückstand geriet. Erst war der 30-Jährige beim Schuss von Nebel zur Stelle (66.), dann entschied er eine Eins-gegen-eins-Situation gegen Zivzivadze für sich (67.).
In der Schlussphase gab es noch einmal mächtig Aufregung, weil KSC-Spieler Herold den Ball im Strafraum gegen die Hand bekam. Schiedsrichter Hartmann sah sich die Szene an, doch er gab keinen Elfmeter für Schalke. Auch Trainer Geraerts war mächtig sauer: „Das war ein klarer Elfmeter“.
„Wir haben uns nicht belohnt“
Wie beurteilten Schalkes Kicker den Spielverlauf? „Die ersten 60 Minuten haben wir ein sehr gutes Spiel gemacht und müssen in Führung gehen“, sagte Schalke-Kapitän Simon Terodde bei Sky. „Wir haben uns leider nicht belohnt und müssen am Ende mit dem 0:0 leben.“ Mit Blick auf die schlechte Auswärtsbilanz (nur zwei Siege, ein Remis) ergänzte der Angreifer: „Zuhause kriegen wir es hin, trotzdem ist es wichtig, die letzten 30 Minuten kritisch zu sehen. Jetzt folgt ein Auswärtsspiel in Hannover. Da müssen wir da sein.“
Torhüter Marius Müller sah es ähnlich: „Wir sind in einer Situation, in der es egal ist, ob es verdient ist oder nicht“, sagte er, „dann passt es ein bisschen zur Saison. Wenn die Defensive passt, kriegen wir es vorne nicht hin.“ Fazit aus Schalker Sicht: Es bleibt spannend im Abstiegskampf der 2. Liga. Am nächsten Wochenende gastieren die Königsblauen bei Hannover 96. Als Tabellenfünfter haben die Niedersachsen noch Chancen auf den Bundesliga-Aufstieg. Auf Schalke wartet also die nächste schwere Aufgabe.
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