Schalke 04 hatte nicht nur viele Trainer in seiner Bundesligageschichte, sondern auch höchst unterschiedliche Charaktere. Sicherlich über viele Jahre prägend war Huub Stevens. Der Schalker Jahrhundertrainer legte höchsten Wert auf Disziplin und ein einheitliches Auftreten in der Öffentlichkeit. Man musste als Spieler schon plausible und ernste Gründe vorbringen, sonst wich der „Knurrer von Kerkrade“ nicht von seinen Prinzipien ab.
Ein Leitspruch von ihm war: „Wir tun alles zusammen“. Das beinhaltete natürlich auch, dass die gesamte Mannschaft geschlossen zu den Spielen fuhr und auch die Rückreise gemeinsam antrat. Wer aus der Gruppe ausscherte, musste mit empfindlichen Strafen rechnen. Beispiele in dieser Hinsicht gab es genug.
Treffen erst am Nachmittag
Andere Zeiten, andere Sitten. Schalkes neuer Coach Karel Geraerts hat natürlich auch feste Regeln, an denen er sich orientiert. Aber er ist auch bereit zu Zugeständnissen. So kam er einer Reihe von Spielern aus seinem Kader bei der Vorbereitung auf das Düsseldorf-Spiel entgegen.
Weil einige Kicker in Düsseldorf und Umgebung wohnen, brauchten sie nicht zum Treffpunkt nach Gelsenkirchen kommen, sondern fuhren von ihren Wohnorten direkt am Nachmittag zu einem Tageshotel nach Düsseldorf, wo dann die „heiße“ Phase der Vorbereitung auf das Abendspiel bei der Fortuna begann.

Schalker Fans sind entsetzt
Dass viele Anhänger schon in der Halbzeitpause die Merkur Spiel-Arena verließen, wird den Schalker Trainer ebenfalls sehr nachdenklich gestimmt haben. „Die Fans haben Angst, dass der Verein in große Schwierigkeiten gerät. Wäre ich ein Fan, wäre ich auch nicht glücklich, deshalb habe ich volles Verständnis,“ sagte Geraerts.
Bei nur noch drei ausstehenden Partien bis zur Winterpause droht Schalke auf dem Relegationsplatz zu überwintern. Der Erfolgsdruck vor dem Heimspiel gegen den Tabellenletzten VfL Osnabrück ist noch einmal enorm gestiegen.
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