Schalkes Mittelfeldspieler

Meyer kündigt Abgang an und will sich reinhängen

Wann hatte er zuletzt vier Tore in einem Fußballspiel erzielt? Bei dieser Frage musste Max Meyer nach Schalkes lockerem 9:0-Erfolg im Freundschaftsspiel beim FC Gütersloh kurz schmunzeln. „In der A-Jugend“, sagte Schalkes Mittelfeldspieler. Doch danach war Schluss mit lustig. Meyer sprach Klartext - über seine Zukunft.

GELSENKIRCHEN

, 02.09.2017 / Lesedauer: 3 min

Entscheidung getroffen: Max Meyer (21) wird Schalke am Ende dieser Saison verlassen.

Seine wichtigste Botschaft: Am Saisonende ist auf Schalke für ihn Schluss. „Ich habe keinen Gesprächsbedarf mehr mit dem Verein. Stand jetzt werde ich nächstes Jahr ablösefrei wechseln.“ Schon in der Sommerpause habe er sich ernsthaft Gedanken gemacht, Schalke zu verlassen. „Ich würde lügen, wenn ich etwas anderes erzählen würde“, so der gebürtige Oberhausener, der seit 2009 für die Königsblauen spielt.

Tischtuch ist zerschnitten

Ein Angebot des FC Schalke zur Vertragsverlängerung hatte Meyer vor einigen Wochen bereits abgelehnt. Da deutete sich schon an, dass das Tischtuch zwischen dem Jung-Nationalspieler und den Blau-Weißen zerschnitten war.

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Das heißt im Umkehrschluss jedoch nicht, dass der U21-Europameister nun seinen Vertrag bei den Königsblauen auf der Bank absitzen will. Im Gegenteil, Meyer ließ keinen Zweifel daran, dass er höchst engagiert bleiben wird. „Ich bin heiß und kann nur versuchen, mich für Einsätze zu empfehlen. Ich bin ein Schalker Junge und werde mich niemals hängen lassen,“ betonte der 21-Jährige.

Überzeugender Auftritt in Gütersloh

Dass dieser Satz keine Floskel war, hatte Meyer zuvor gegen die Gütersloher mit einer guten Leistung gezeigt. Auch wenn man das Ergebnis gegen einen Oberligisten sicherlich nicht überbewerten darf, gehörte Meyer zu den auffälligsten Schalker Spielern im Heidewaldstadion.

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Dabei kam ihm zugute, dass er endlich mal wieder auf der zentralen Mittelfeldposition wirbeln durfte. Dort, wo er sich am wohlsten fühlt. In den Pflichtspielen hatte Trainer Domenico Tedesco bisher auf ein 3-4-3-System gesetzt, in dem für Meyer, wenn überhaupt, nur auf der linken Außenbahn Platz war.

Nächster ablösefreier Abgang

Der drohende Abgang des Nationalspielers ist für Schalke auch in finanzieller Hinsicht bitter. Wie schon zuletzt bei Sead Kolasinac wird Meyer im nächsten Sommer ablösefrei wechseln. Vergleichbar sind ansonsten beide Fälle eher nicht. Kolasinac wollte Schalke (zu spät) unbedingt halten, stieß aber schnell gegen die britische Konkurrenz an seine finanziellen Grenzen. Bei Meyer war der Wunsch des Klubs, ihn zum Bleiben zu bewegen, längst nicht so ausgeprägt, auch wenn Schalke ihm ein Angebot zur Vertragsverlängerung machte.

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Neben Meyer hofft auch Breel Embolo, dass er bald wieder in der Bundesliga zum Einsatz kommt. Die zwei Tore, die dem zuvor lange verletzten Stürmer gegen Gütersloh gelangen, sollten ihm Auftrieb geben. „Ich fühle mich gut. Es war ein schöner Tag für mich“, sagte der 20-Jährige, der aber keinen Einsatz im nächsten Bundesligaspiel fordern wollte. Embolo: „Ich muss weiter hart arbeiten. Wann ich wieder spiele, entscheidet der Trainer.“ Der heißt Domenico Tedesco und lobte seinen Angreifer. „Er war sehr fleißig und hatte auch nach Ballverlusten ein sehr gutes Umschaltspiel.“

Womöglich gibt es beim FC Schalke 04 noch einen weiteren Abgang. Laut „Bild“ wird Johannes Geis für ein Jahr zum FC Sevilla ausgeliehen. Die Leihgebühr soll zwei Millionen Euro betragen.