Auch Naldo gegen Hamburg schwach
Kein Schalker erreicht Normalform - Derby im Blick
Fast hätte er auch in Hamburg wieder zugeschlagen, der „Last-Minute-Naldo“. Doch es passte irgendwie zum Spielverlauf, dass es diesmal nicht klappte. Bei der 2:3-Niederlage gegen HSV erreichte kein Schalker Spieler Nomalform. Auch Naldo nicht – und das spricht Bände.
Nach dem schwachen Auftritt beim Hamburger SV bleibt nur der Blick nach vorne. © dpa
Die letzte Minute der angezeigten Nachspielzeit war am Samstag längst angebrochen, als Schalkes Naldo noch einmal einen Kopfball aufs gegnerische Tor wuchtete. So wie in Dortmund, so wie in Frankfurt: In beiden Partien hatten Naldos späte Tore den Schalkern noch ein Unentschieden gerettet. Dieses Mal bekam Hamburgs Keeper Julian Pollersbeck noch seine Finger an den Ball – kurz darauf war das Spiel vorbei, und Schalke fuhr mit leeren Händen zurück nach Gelsenkirchen. Alles andere wäre auch unverdient gewesen: Hamburg war das klar bessere Team, aufseiten der Schalker erreichte kein Spieler Normalform.
Naldo sonst die Konstanz in Person
Auch Naldo nicht – und das spricht Bände, denn normalerweise ist Schalkes Nummer 29 in dieser Saison die Konstanz in Person. Vor dem Spiel hatte Trainer Domenico Tedesco den 35-jährigen Brasilianer noch einmal mit einem Extralob bedacht: „Naldo ist der Klebstoff in der Mannschaft“, so Tedesco, „er schweißt die Truppe zusammen.“Ausdrücklich wollte Tedesco das nicht nur auf Naldos Fähigkeiten auf dem Platz bezogen wissen – auch in der Kabine sei der Abwehrchef wichtig fürs Team, er sei jemand, so Tedesco, „der keine Angst hat, den Mund aufzumachen, wenn er das Gefühl habe, etwa läuft nicht rund.“ Es ist davon auszugehen, dass Naldo auch am Samstag den Mund aufgemacht hat – sich selbst durfte er aber von der Kritik nicht ausnehmen. Denn auch Naldo erwischte keinen guten Tag in Hamburg.
Missverständnis mit Fährmann
Selbst sein Tor zum 1:0 war nicht unumstritten: Auf den Fernsehbildern ist deutlich zu erkennen, dass bei seinem Kopfball auch die Hand im Spiel war. „Der Ball prallt vom Kopf an die Hand und dann ins Tor“, sagte Naldo, „alles regelerecht.“ So war es vielleicht ausgleichende Gerechtigkeit, dass Naldo den Ausgleich gemeinsam mit Ralf Fährmann verschuldete: Beim langen Einwurf von Douglas Santos verpassten es die beiden, sich abzusprechen, sodass Filip Kostic unbedrängt einköpfen konnte. „Wir sind enttäuscht“, sagte Naldo nach dem Spiel. „Aber das passiert schon einmal, dass man keinen guten Tag erwischt. Wir wissen, dass wir es besser können, und wir hoffen, dass es am Sonntag gegen Dortmund so wird.“<div id="playerrating_073ebc08"></div><script> var script = document.createElement('script'); script.src = "//spielerzeugnis.ruhrnachrichten.de/widget/uid/073ebc08.html"; document.getElementsByTagName('head')[0].appendChild(script);</script>Auf jeden Fall werden im Derby nicht alle Spieler die Möglichkeit haben, sich zu rehabilitieren: Matija Nastasic, der in der Dreier-Abwehrkette links neben Naldo spielt, sah in Hamburg seine fünfte Gelbe Karte und ist deswegen am Sonntag gesperrt. Zudem wechselte Tedesco Nastasic in der 75. Minute wegen muskulärer Probleme aus.
Nur Nastasic wird im Derby fehlen
Immerhin ist Nastasic der einzige Schalker, der wegen einer Gelbsperre das Derby verpasst – die gleiche Gefahr hatte vor dem Spiel außerdem noch Benjamin Stambouli, Naldo, Daniel Caligiuri und Breel Embolo gedroht.Da könnte man vermuten, dass diese Spieler mit angezogener Handbremse in die Partie gegangen sind. Manager Christian Heidel glaubt nicht daran. „Das hat bei uns echt keine Rolle gespielt“, schüttelt Heidel den Kopf, „das war innerhalb der Mannschaft nie ein Thema.“ Zumindest nicht bewusst – ob nicht doch das Unterbewusstsein im Spiel was? „Das muss man die Jungs selbst fragen“, sagt der Manager.