Treffer gegen Leipzig
Huntelaars perfekter Start in die Abschiedstournee
Dass der Stammplatz auf dem Abstellgleis für ihn dann vielleicht doch noch ein bisschen zu früh käme, machte Klaas-Jan Huntelaar gegen RB Leipzig deutlich. Der "Hunter" kam, sah und traf. Erstmals in der Bundesliga seit dem 21. September 2016 gegen Köln.
GELSENKIRCHEN
, 24.04.2017 / Lesedauer: 3 minBilder des Bundesliga-Spiels zwischen dem FC Schalke 04 und RB Leipzig.
Ziemlich überraschend stand Huntelaar in der Anfangsformation – gemeinsam mit Guido Burgstaller, der ihm in der Sturmspitze den Rang abgelaufen hat. Beim Beginn seiner Abschiedstournee machte Huntelaar also das, was er am besten kann: Tore schießen. Es war Nummer 82 in der Bundesliga – alle für Schalke.
An seinem Status wird das allerdings nicht viel ändern: Huntelaar, dessen Vertrag auf Schalke ausläuft, wird die Königsblauen nach sieben Jahren verlassen. Das gab der Niederländer schon bekannt, als S04-Manager Christian Heidel noch gar nichts davon wusste – Heidel ließ danach umgekehrt wissen, dass Huntelaar ohnehin kein für ihn akzeptables Vertragsangebot von Schalke mehr bekommen hätte. Mit nun 33 Jahren hat Schalkes treffsicherster Stürmer hinter Klaus Fischer seine besten Torjäger-Jahre wohl auch hinter sich. Ein „Geschmäckle“ bleibt angesichts der ungewöhnlich parallel verlaufenen Abschieds-Kommunikation zwischen Spieler und Manager dennoch.
"Ein schönes Gefühl"
Klaas-Jan Huntelaar jedenfalls genoss seinen perfekten Start der Abschiedstournee: „Es war ein schönes Gefühl, dieses Tor zu machen.“ Und dieses Gefühl will er nicht zum letzten Mal auf Schalke erlebt haben: „Ich hatte hier sieben schöne Jahre, in denen ich viel gearbeitet habe. Das werde ich bis zum Schluss tun. Meinen Ehrgeiz und meine Lust auf Tore werde ich so lange behalten, bis ich unter der Erde liege.“ Huntelaars Ziel für die letzten vier Saisonspiele: „Vier Mal gewinnen. Und doch noch in die Europa League kommen.“
Das wird nicht einfach. Denn die Europa-Perspektiven für Schalke haben sich eher verschlechtert. Und das Restprogramm hat es in sich: Die auswärtsschwachen Königsblauen müssen drei Mal auswärts antreten, in Leverkusen (28. April), in Freiburg (7. Mai) und beim Saisonfinale (20. Mai) in Ingolstadt. Dem steht nur noch ein Heimspiel gegen den HSV (13. Mai) gegenüber.
Vier Punkte in der Hinrunde
Bei der Auswärtsschwäche der Blau-Weißen in dieser Saison nährt das nicht gerade den Optimismus, dass es mit der Qualifikation für einen internationalen Wettbewerb noch klappen könnte. Denn in den bisherigen 14 Auswärtsspielen holte Schalke nur zehn Punkte. Lediglich in Wolfsburg und in Mainz (jeweils mit 1:0) gingen die Königsblauen als Sieger vom Platz. Hinzu kommt, dass Schalke gegen die vier genannten Gegner in der Hinrunde lediglich vier Punkte holte. Diese Bilanz dürfte kaum ausreichen, um sich doch noch für die Europa League zu qualifizieren.
Gleichzeitig kämpft Manager Christian Heidel an vielen Fronten, um einerseits die Mannschaft zu verstärken und andererseits die Stammkräfte zu halten. Begehrlichkeiten gibt es von mehreren Topklubs. So schreiben britische Medien, dass Liverpool-Trainer Jürgen Klopp gleich drei Schalker Stammspieler ins Visier genommen hat, nämlich Linksverteidiger Sead Kolasinac, Mittelfeldantreiber Leon Goretzka und Offensivspieler Max Meyer. Klopp: „Die Gespräche, die wir geführt haben, waren schon sehr positiv.“