Erst im Halbfinale ist für Schalke 04 Endstation Toller Erfolg vor 55 Jahren

Erst im Halbfinale ist für Schalke 04 Endstation: Erfolg vor 55 Jahren
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Vor genau 55 Jahren, am 15. April 1970, endete eine eindrucksvolle Erfolgsserie im Europacup der Pokalsieger für den FC Schalke 04. Denn erst im Halbfinale ist Endstation für die Mannschaft von Trainer Rudi Gutendorf. Dafür sorgt die britische Spitzenmannschaft Manchester City. Das Selbstbewusstsein der Engländer vor dem Rückspiel im eigenen Stadion ist riesengroß. Trotz der 0:1-Niederlage in der ersten Begegnung tönt Manchesters Trainer Malcolm Allison: „Keine Frage, wir gewinnen den Cup.“ Ein Vorhaben, das die Schalker an der Maine Road nicht verhindern können.

Schuld daran ist nicht zuletzt das Hinspiel 14 Tage vorher in der Glückauf-Kampfbahn. Dort versäumt es die Mannschaft von Rudi Gutendorf, die vorher Shamrock Rovers, IFK Norrköping sowie Dinamo Zagreb aus dem Wettbewerb warf, sich einen deutlicheren Vorsprung zu verschaffen. Auf dem morastigen Untergrund fehlt den Gastgebern jemand, der im Mittelfeld die Fäden zieht. Zudem hat Torjäger Manfred Pohlschmidt nicht den besten Tag erwischt, so dass es Kapitän Stan Libuda vorbehalten ist, den einzigen Treffer des Tages zu erzielen. Er schließt ein Solo von der Mittellinie 14 Minuten vor dem Ende zum 1:0 ab.

Nach 15 Minuten entschieden

Kein komfortables Polster, zumal Manchester City für seine Heimstärke bekannt ist. Trainer Rudi Gutendorf weiß genau: „Wir müssen nur die erste Viertelstunde gut überstehen, dann ist alles in Ordnung. Dann haben wir eine echte Chance, heil aus der Hölle herauszukommen.“ Doch nach 15 Minuten ist die Partie bereits gelaufen.

Zunächst nutzt Doyle einen Fehler von Abwehrchef Klaus Fichtel (9.) zur Führung, fünf Minuten später greift Waldemar Slomiany den Engländer Young nicht an, der auf 2:0 erhöht. Und auch der dritte Schuss auf das Tor von Norbert Nigbur ist ein Treffer. Wieder ist Young aus kurzer Distanz erfolgreich (27.).

Reinhard Libuda erzielte beide Schalker Tore gegen Manchester City.
Reinhard Libuda erzielte beide Schalker Tore gegen Manchester City. © Imago

In Durchgang zwei geht die Lehrstunde für die international unerfahrene Truppe aus Deutschland weiter. Allein Norbert Nigbur ist es zu verdanken, dass nur noch zwei weitere Treffer durch Lee und Bell folgen. Der Schalker Schlussmann rettet seinen Verein vor einer deftigen Blamage. Immerhin gelingt Libuda eine Minute vor dem Ende mit dem 1:5 wenigstens noch ein bisschen Ergebnis-Kosmetik. Manchester City gewinnt anschließend in Wien durch einen 2:1-Sieg gegen den polnischen Vertreter Gornik Zabrze den Europapokal der Pokalsieger.