2:3 gegen Manchester City, 0:3 bei Mainz 05, 0:4 gegen Fortuna Düsseldorf, 2:4 bei Werder Bremen, 0:7 bei Manchester City - fünf Pflichtspiel-Niederlagen in Folge zwangen den neuen Schalker Sportvorstand Jochen Schneider („Die Mannschaft ist tot“) zum Handeln: Nach der Pleite in Manchester musste Trainer Domenico Tedesco aller Beliebtheit im Klub zum Trotz gehen.
Vor dem Heimspiel gegen RB Leipzig am 16. März 2019 musste innerhalb weniger Tage eine Lösung gefunden werden. Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gut liegt so nah?, dachte sich Schneider. Und installierte einen „Rettungs-Trupp“, der nicht nur mit viel Erfahrung, sondern auch mit reichlich königsblauem Herzblut ausgestattet war. Cheftrainer Huub Stevens, Co-Trainer Mike Büskens, Team-Manager Gerald Asamoah - zumindest die Sehnsüchte nach mehr Schalke-Identifikation in einer zunehmend blutleer wirkenden Mannschaft waren damit befriedigt.
„Die Zeit ist zu kurz“
Gerade zwei Tage war Schalkes „Jahrhundert-Trainer“ Huub Stevens in seiner dritten Amtszeit bei den Königsblauen verantwortlich, als sich mit RB Leipzig ein echtes Spitzenteam in der Arena vorstellte. „Die Zeit ist zu kurz, um die Mannschaft umzukrempeln“, wusste Stevens, der sein Aufsichtsratsmandat bis zum Saisonende ruhen ließ, um seine bis dahin begrenzten Einflussmöglichkeiten. Also galt es, die guten alten Tugenden „auszukramen“. Und tatsächlich zeigte Schalke gegen RB Leipzig ein anderes Gesicht als in den Spielen davor.
Aber auch mit einem erstaunlich präsenten Sebastian Rudy, den Stevens in die Start-Elf befördert hatte, gab es für Schalke die sechste Niederlage in Folge. Das 0:1 durch Timo Werner in der 14. Minute konnten die Blau-Weißen trotz großen Engagements nicht mehr egalisieren und rutschten damit immer tiefer in den Tabellenkeller. Abseits des nackten Ergebnisses schöpften die S04-Fans immerhin die Hoffnung, dass die Mannschaft nun kapiert habe, worum es eigentlich geht.
Serien-Ende in Hannover
Bis zum nächsten Spiel hatte Stevens, der seinen Trainer-Job aus gesundheitlichen Gründen eigentlich schon an den Nagel gehängt hatte, nun zwei Wochen Zeit zur Vorbereitung. Tatsächlich gelang dann mit dem 1:0 bei Hannover ein ganz wichtiger Sieg, die fulminante Niederlagen-Serie war zumindest unterbrochen. „Huub, Huub, Hurra“, hieß es allerdings erst am 27. April, an dem die bis dahin weiter vor sich hin kriselnden Schalker durch einen völlig unerwarteten 4:2-Derbysieg in Dortmund den Klassenerhalt so gut wie perfekt machten.