Viele Profis zeigten beim 3:2-Sieg gegen Hertha zwei Gesichter: Eins vor der Halbzeit, ein besseres nach der Halbzeit und in der Verlängerung. Hier unsere Einzelkritik.

Gelsenkirchen

, 04.02.2020, 23:52 Uhr / Lesedauer: 3 min

Alexander Nübel: Reaktionen der Fans auf seine Aufstellung blieben komplett aus: Es gab weder Pfiffe noch Plakate. Sicher wirkte der Keeper dennoch nicht, er wackelte öfter beim Herauslaufen, auch bei den Toren zum 0:1 und 0:2 sah er nicht gut aus. Nach der Halbzeit sicherer, am Ende wurde er nicht mehr viel gefordert. Note 4,0

Keine Proteste der Fans: Torwart Alexander Nübel.

Keine Proteste der Fans: Torwart Alexander Nübel. © dpa

Daniel Caligiuri: Musste erneut für den angeschlagenen Jonjoe Kenny auf der rechten Außenverteidigerposition aushelfen. Brauchte sehr lange, bis er ins Spiel kam – dann kam er aber richtig. Das 1:2 in der 76. Minute erzielte er – mit ein wenig Mithilfe von Herthas Keeper Jarstein – selbst, das 2:2 durch Harit (77.) bereitet er sehenswert vor. In der 90. Minute musste er angeschlagen vom Platz. Note 3,0

Musste in der 90. Minute verletzt raus: Daniel Caligiuri.

Musste in der 90. Minute verletzt raus: Daniel Caligiuri. © dpa

Jean-Clair Todibo: Nach seinem Minuten-Debüt vom Freitag kam der Neuzugang aus Barcelona zu seinem ersten Einsatz in der Startelf, wo er Ozan Kabak vertrat. Er machte seine Sache gar nicht so schlecht und wirkte sicherer als sein Kollege Nastasic. In der zweiten Halbzeit vertraute David Wagner dennoch seinem eingespielten Innenverteidigerpärchen und brachte Kabak für Todibo. Note 4,0

Matija Nastasic: Der Abwehrroutinier sah bei beiden Gegentoren nicht gut aus – beim 0:2 ließ er seinem Gegenspieler Piatek zu viel Raum. In der zweiten Halbzeit verbesserte er sich aber und stand sicherer, auch, weil ihm mit Ozan Kabak ein Stabilitätsgarant zur Seite stand. Note 4,0



Bastian Oczipka: Eröffnete dem Gegner vor allem in der schlechten ersten Halbzeit zu viele Räume, die die Berliner immer wieder zu gefährlichen Kontern nutzten. Am Ende war es aber auch seine Laufleistung, die den Sieg über die Zeit brachte. Note 3,5

Omar Mascarell: Leistete sich in der 25. Minute einen katastrophalen Fehlpass, der beinahe zum 0:2 führte. So etwas sieht man selten vom Kapitän. Wie viele seiner Kollegen in der ersten Halbzeit neben der Spur, fing sich Mascarell aber nach der Pause. Note 3,5

Alessandro Schöpf: Es war ein Spiel für Schalkes Dauerläufer: Auch gegen Hertha spulte Schöpf wieder ein beeindruckendes Laufpensum ab. Allerdings konnte er dabei selten Durchschlagskraft oder Torgefahr entwickeln, zu oft blieb er im Zweikampf zweiter Sieger. Note 4,0

Nassim Boujellab: Konnte das Vertrauen, das ihm David Wagner mit seiner Aufstellung entgegengebracht hat, nicht ansatzweise zurückgeben und wirkte über weite Strecken wie ein Fremdkörper im Schalker Spiel, darüber hinaus ließ er sich ein übers andere Mal von seinem Gegenspieler überspielen. Er konnte sich nicht für weitere Startelfeinsätze empfehlen. Note 5,0

Sorgte für das wichtige 2:2: Amine Harit.

Sorgte für das wichtige 2:2: Amine Harit. © dpa

Amine Harit: Wahrscheinlich wäre das Spiel anders gelaufen, wenn er in der 14. Minute den postwendenden Ausgleich erzielt hätte, doch zum Tor fehlten laut Torlinienkamera ein paar Millimeter. Ansonsten hatten ihn die Berliner vor allem im ersten Durchgang gut im Griff. Nach der Pause drehte er allerdings auf und hatte auch mit seinem Tor wesentlichen Anteil daran, dass Schalke das Spiel noch in die Verlängerung retten konnte. Note 2,5

Ahmed Kutucu: Begann sehr ungestüm, als wolle er durch bloße Willenskraft seinen Einsatz legitimieren. Viel mehr hatte er aber nicht zu bieten, er fand keine Bindung zum Spiel, seine Laufwege wirkten nicht abgestimmt mit denen seiner Kollegen. In der 60. Minute musste er für Raman vom Feld. Note 5,0

Michael Gregoritsch: Kläglich, wie er in der 58. Minute den bis dahin besten Konter der Schalker leichtfertig verspielte. Aber auch er fing sich mit zunehmender Spieldauer und entwickelte mehr Torgefahr. Zweimal versuchte er sich sogar als Freistoßschütze, aber ohne Erfolg. Note 4,0

Ozan Kabak: Kam in der 46. Minute für Todibo – und zeigte eindrucksvoll, dass er der derzeit beste Schalker Innenverteidiger ist. Er sorgte für Stabilität in der bis dahin wackligen Defensive. Note 2,5

Seine Einwechslung sorgte für Stabilität in der Abwehr: Ozan Kabak.

Seine Einwechslung sorgte für Stabilität in der Abwehr: Ozan Kabak. © imago

Benito Raman: Kam in der 60. Minute für Kutucu und sorgte für mehr Wind in der Offensive. In der 99. Minute hatte er die Riesenchance aufs 3:2 – in der 115. Minute wurde er zum gefeierten Star, als er nach tollem Sprint das 3:2 erzielte. Note 2,0

Weston McKennie: Kam in der 60. Minute für Boujellab. Ackerte viel und aufopferungsvoll, obwohl er spätestens ab der 90. Minute auf dem Zahnfleisch ging. Note 3,0

Juan Miranda: Kam in der 91. Minute für Caligiuri – und spielte in der 115. Minute den Ball auf Raman, den dieser ins Tor unterbrachte. Note 3,0

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