Badstuber, Baba und Co.: Mit Wintereinkäufen hatte Schalke meist wenig Glück

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Badstuber, Baba und Co.: Mit Wintereinkäufen hatte Schalke meist wenig Glück

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Zwei bis drei Spieler wolle er noch holen, hatte Manager Christian Heidel angekündigt. Doch Transfers im Winter brachten Schalke selten Glück. Eine Ausnahme aber gibt es.

Gelsenkirchen

, 17.01.2019, 18:19 Uhr / Lesedauer: 2 min

Wann verstärkt der FC Schalke 04 seinen Kader? Das Transferfenster ist zwar noch knapp zwei Wochen geöffnet, aber die Suche nach neuem Personal gestaltet sich schwierig. Das hat seine Gründe.

Die Spieler, die Schalke im Auge hat, werden meistens von ihren Klubs nicht abgegeben, weil sie dort gesetzt sind. Hinzu kommt, dass Schalke nach der enttäuschenden Bundesliga-Hinrunde an Attraktivität verloren hat. Dass die Königsblauen auch in der nächsten Saison international spielen werden, ist sehr unwahrscheinlich.

Große finanzielle Risiken kann Schalke nicht eingehen

„Der Transfermarkt bereitet uns genauso viele Schwierigkeiten wie allen anderen auch,“ sagte Manager Christian Heidel im Trainingslager in Benidorm. Der 55-Jährige steckt ein bisschen in der Transfer-Zwickmühle. Einerseits drängt Trainer Domenico Tedesco auf Verstärkungen, doch andererseits muss Heidel auch die wirtschaftliche Seite im Blick haben. Große finanzielle Risiken kann und will Schalke nicht eingehen.

Hinzu kommt noch ein weiterer Punkt: Mit Winter-Transfers haben die Königsblauen in den vergangenen Jahren schlechte Erfahrungen gemacht. Nimmt man die letzten zehn Jahre zum Maßstab, haben nur ganz wenige Spieler, die in der Winterpause geholt wurden, sportlich sofort funktioniert.

Dieser Spieler ist die große Ausnahme von der Regel

Eine ganz große Ausnahme war Guido Burgstaller, der in der Winterpause 2016/2017 vom damaligen Zweitligisten 1. FC Nürnberg zu Schalke wechselte. Der Stürmer avancierte ob seiner einsatzfreudigen Spielweise schnell zu einem Publikumsliebling und erzielte im Rest der Saison beachtliche neun Tore. In der Schalker Vizemeistersaison 2017/18 markierte Burgstaller sogar elf Treffer in der Bundesliga für die Blau-Weißen.

Konnte sich auf Schalke nie durchsetzen: Abdul Rahman Baba.

Konnte sich auf Schalke nie durchsetzen: Abdul Rahman Baba. © dpa

Viel länger ist dagegen die Liste der Spieler, die in der Winterpause transferiert wurden, aber nie die Erwartungen erfüllten. Ein Beispiel aus dem aktuellen Kader ist Abdul Rahman Baba, der zum zweiten Mal vom FC Chelsea ausgeliehen wurde, aber erneut den Sprung in die Bundesliga nicht schaffte und längst einen neuen Klub sucht.

Auch der ausgeliehene Marko Pjaca gab nur ein kurzes Gastspiel bei den Königsblauen. Am 4. Januar 2018 von Juventus Turin geholt, kam der Kroate bis zum Ende der Rückrunde nur auf 259 Einsatzminuten für den Bundesligisten.

Im Winter geholt, im Sommer wieder weg: Leihgabe Marko Pjaca.

Im Winter geholt, im Sommer wieder weg: Leihgabe Marko Pjaca. © imago

Ähnlich erging es ein Jahr zuvor Holger Badstuber. Auch der frühere Bayern-Spieler konnte sich auf Schalke nie durchsetzen, so dass seine Ausleihe ebenfalls in die Rubrik „Fehleinkauf“ fällt.

Die Liste der Fehleinkäufe ist lang

Heidels Vorgänger auf der Managerposition beim FC Schalke 04 erging es ähnlich in Sachen Wintertransfers. Ob Andreas Müller, Felix Magath oder Horst Heldt, sie alle verpflichteten in der Winterpause Spieler, die auf Schalke nicht funktionierten. Man denke nur an Namen wie Anthony Annan, Younes Belhanda, Michel Bastos, Angelos Charisteas, Edu, Mario Gavranovic, Junmin Hao oder Chinedu Obasi.

Ungeachtet dieser negativen Erfahrungen ist aber davon auszugehen, dass Schalke noch mindestens einen neuen Spieler bis zum 31. Januar holen wird. Denn vor allem in der Abwehr ist nach dem Wechsel von Naldo die Personaldecke dünn. Hier können die Königsblauen weitere Ausfälle mit dem aktuellen Aufgebot kaum auffangen.