Vier Spiele, nur ein Punkt: Die Schalker Zweitliga-Bilanz gegen den Hamburger SV bleibt äußerst bescheiden. Zum Rückrunden-Auftakt gab es am Samstagabend eine 0:2 (0:2)-Niederlage gegen das Team von HSV-Coach Tim Walter. Fazit von Schalke-Trainer Karel Geraerts: „Auch wenn wir in vielen Bereichen laut Statistik besser waren, das Ergebnis ist entscheidend“.
Der Belgier hatte wie erwartet im Grundsatz die Anfangsformation der Generalprobe gegen Eupen (3:1) ins Rennen geschickt - allerdings startete der gegen die Belgier wegen einer Erkältung fehlende Paul Seguin für Ron Schallenberg. Beim HSV saß der vom FC Augsburg ausgeliehene Masaya Okugawa, der sich unter der Woche im Training leicht verletzt hatte, zunächst auf der Bank.
Mohr mit erster Chance
Die erste nennenswerte Chance des Spiels hatten die Gastgeber durch einen Linksschuss von Tobias Mohr, diese Prüfung bestand Heuer Fernandes im Hamburger Tor allerdings recht souverän (4.). Einige Minuten später wurden die Nerven aller Anwesenden auf die Probe gestellt, als Hamburger Fans aus dem Gäste-Block der Veltins-Arena Tennisbälle mit Schokomünzen aus Protest gegen den geplanten DFL-Investor auf den Rasen warfen und die Partie für mehrere Minuten unterbrochen werden musste.
Zwar hatten die Hamburger ihre Offensivstärke hin und wieder kurz aufblitzen lassen, nach einem HSV-Tor roch es allerdings nicht unbedingt, als es in der 22. Minute zum ersten Mal im Schalker Tor „einschlug“: Aber im Prinzip hatte Immanuel Pherai überhaupt keine andere Wahl, als den Ball nach einer Rechtsflanke ins S04-Tor zu köpfen - denn es war schon bemerkenswert, wie frei der HSV-Profi im Schalker Strafraum die Hamburger Führung erzielen konnte.
Brunner zu verhalten
Schalke war bei eisigen Temperaturen buchstäblich eiskalt erwischt worden, musste sich kurz schütteln - und wehrte sich. Besonders bei einem Freistoß von Thomas Ouwejan hatten die S04-Fans den Torschrei auf den Lippen - allerdings krachte der Ball nur an die Latte (33.).
Zwei Minuten später gab es dann einen „echten“ Torjubel, allerdings auf HSV-Seite. Diesmal war die linke Hamburger Seite Ausgangspunkt, wo sich Cedric Brunner im Zweikampf sehr verhalten zeigte und eine Flanke zuließ, die Laszlo Benes relativ entspannt zum 0:2 verwandeln konnte - erneut war Schalkes Defensivabteilung nicht auf Ballhöhe.

Geraerts reagierte, brachte nach dem Seitenwechsel Ron Schallenberg für den komplett abgetauchten Blendi Idrizi. Und erneut hatte Schalke die erste Chance, aber ein Schuss von Simon Terodde ging übers Tor (47.).
Mit dem Wissen, dass Schalke nun den Druck würde erhöhen müssen, verlegte sich der HSV aufs Kontern. Und tatsächlich gab es in der 54. Minute eine richtig dicke Chance nach einem HSV-Konter, aber Schalkes Verteidiger Tomas Kalas konnte per Kopf auf der Linie klären. Es war eine Szene, durch die so etwas wie ein Ruck der guten Hoffnung durch die mit 61.992 Zuschauern ausverkaufte Arena ging. Sollte diese Aktion Schalke frischen Rückenwind geben?
Kellerduell in Kaiserslautern
Geschlagen gab sich Blau-Weiß jedenfalls nicht, warum auch? Schließlich spielte der Hamburger SV seine Konter immer schlampiger aus, Schalke witterte seine Chance, hatte aber kein Schussglück: Weder Ron Schallenberg, der in der 61. Minute knapp daneben schoss, und schon gar nicht Thomas Ouwejan, der in der 74. Minute nach seinem Lattentreffer in der ersten Hälfte mit einem schönen Linksschuss nur den Pfosten traf - genau wie Bryan Lasme in der Nachspielzeit.
Am Freitag kommt es in Kaiserslautern zum Kellerduell gegen Ex-Trainer Dimitrios Grammozis, dann ohne die gelbgesperrten Marcin Kaminski und Ron Schallenberg. Aber vielleicht mit Darko Churlinov, der wohl vom FC Burnley ausgeliehen werden soll. Am Sonntag wird Churlinov auf Schalke eintreffen. Schlusswort Geraerts: „Wir geraten jetzt nicht in Panik“.
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