Wolfsmonitoring in Raesfeld CDU fordert Antworten vom LANUV - Wolf in Nähe von Kindern

Wolfsmonitoring in Raesfeld: CDU fordert Antworten vom LANUV
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Die CDU Raesfeld hat ein Schreiben an das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV) zum Wolfsmonitoring geschickt. Darin fordern Bernhard Bölker, Fraktionsvorsitzender der CDU Raesfeld, und Gemeindeverbandsvorsitzende Dr. Gerswid Altenhoff-Weber Ratschläge, wie sie mit dem Thema umgehen soll. So wurden in der Gemeinde Raesfeld seit dem 26. Januar 2024 Schafe nachweislich von einem oder mehreren Wölfen gerissen.

Zwischen dem 26. Januar und dem 15. Oktober 2024 fielen 31 Schafe den Angriffen zum Opfer oder mussten aufgrund schwerer Verletzungen eingeschläfert werden. Hinzu kommen einige Risse, die vermutlich auch durch einen oder mehrere Wölfe verursacht, aber nicht gemeldet wurden, da die Schafhalter den Aufwand scheuten.

Häufig überwanden die Wölfe sogar Schutzmaßnahmen wie 120 Zentimeter hohe Zäune, einige Zäune waren sogar höher. In der Anfangszeit entsprachen jedoch nicht alle Zäune der notwendigen Höhe.

Besondere Besorgnis errege demnach die Tatsache, dass die Wölfe zunehmend in der Nähe von Wohnhäusern Schafe reißen. Das beunruhige die Raesfelder und Erler. In einem Fall seien Schafe weniger als 20 Meter von einem Neubaugebiet entfernt gerissen worden.

Im Außenbereich sei dies noch häufiger vorgekommen. Mehrfach kam es hier zu Wolfsangriffen auf Schafe direkt an Wohnhäusern oder Gewerbehallen. Die Wölfe mit den Kennungen HW01 GW3616m und HW02 GW954f waren an diesen Vorfällen beteiligt. Bei den Vorkommnissen vom 2. und 15. Oktober stehe die genaue Identifizierung noch aus, heißt es in dem Schreiben der CDU.

Außerdem würden die Wolfssichtungen in Raesfeld und Umgebung merklich zunehmen. Am 24. Oktober wurde ein Wolf sechsmal in der Gegend gesehen, vermutlich handelte es sich um dasselbe Tier. Der Wolf wurde auch in der Nähe einer Kindergartengruppe gesichtet, die sich regelmäßig mit Erzieherinnen in einem Wäldchen östlich von Raesfeld aufhielt.

Aus Sicherheitsgründen betrete die Gruppe das Wäldchen mittlerweile nicht mehr, da den Verantwortlichen die Situation als zu gefährlich erscheine.

Tierhalter geben auf

Einige Schafhalter spielen mit dem Gedanken, ihre Tierhaltung aufzugeben, und einer ist diesen Schritt schon gegangen. Es wäre bedauerlich, wenn künftig weniger Tiere auf Weiden gehalten würden, da großflächige Einzäunungen mit hohen Zäunen das Landschaftsbild beeinträchtigen könnten, so die Auffassung der CDU.

„Als Kommunalpolitiker werden wir immer häufiger gefragt, wie man sich bei einer Begegnung mit einem Wolf verhalten soll und wie es mittelfristig mit der steigenden Wolfspopulation in der Region weitergehen soll. Uns ist klar, dass wir keine Entscheidungsmöglichkeit diesbezüglich haben, aber wir möchten unseren Bürgerinnen und Bürgern eine zufriedenstellende Antwort geben können. Deshalb bitten wir Sie um Ratschläge, wie wir mit dem Thema umgehen können“, erklärten Bernhard Bölker und Dr. Gerswid Altenhoff-Weber in dem Schreiben abschließend.