„Wir schaffen es, unsere Energiekosten zu halbieren“ Warum die Bäckerei Schlegel Vorbild ist

Bäckerei Schlegel schafft es, die Energiekosten zu halbieren
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Der Raesfelder Bäckermeister Gerhard Schlegel (59) führte am Mittwoch (1. Februar) Raesfelds Bürgermeister Martin Tesing und Hans Hund, Präsident der Handwerkskammer Münster, durch seinen kleinen Betrieb.

Bäckermeister Gerhard Schlegel hat die Bäckerei Schlegel vor 14 Jahren übernommen. 1980 hatte er dort seine Ausbildung gemacht. Sein Sohn Jonas (23) ist ebenfalls Bäckermeister und soll irgendwann den Betrieb übernehmen. Doch eine Bäckerei gehört zu den energieintensivsten Handwerksbetrieben. Um dennoch auch in Zukunft gut aufgestellt zu sein, müssen die Betriebe umrüsten.

Schlegel hat dies getan. Er hat seinen Betrieb mit 18 Mitarbeitern im vergangenen Jahr mit einer Photovoltaik-Anlage ausgestattet. So gut wie überall, wo es möglich war, sind Solarzellen angebracht worden. 45 kWp leisten diese. „Bei gutem Wetter schaffen wir dadurch, unsere Energiekosten zu halbieren“, erklärte der 59-jährige Bäckermeister.

Raesfelds Bürgermeister Martin Tesing, Bäckermeister Gerhard Schlegel, Thomas Melchert, stellvertretender Geschäftsführer der Handwerkskammer Münster, sowie Hans Hund, Präsident der Handwerkskammer Münster, in der Bäckerei Schlegel in Raesfeld.
Im Bild (v.l.): Raesfelds Bürgermeister Martin Tesing, Bäckermeister Gerhard Schlegel, Thomas Melchert, stellvertretender Geschäftsführer der Handwerkskammer Münster, sowie Hans Hund, Präsident der Handwerkskammer Münster, in der Bäckerei Schlegel in Raesfeld. © Niklas Berkel

„Energiemäßig haben wir zum richtigen Zeitpunkt umgestellt“, sagte er. Mit Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine im Februar 2022 waren die Energiepreise stark in die Höhe geschossen. Mittlerweile haben sie sich zwar auf dem Markt normalisiert, die Kosten haben die Verbraucher aber weiterhin zu tragen.

Aber auch abgesehen vom Krieg wäre Schlegel davon ausgegangen, dass die Energiepreise steigen. Deshalb sei es so wichtig, die Energiewende im Land zu schaffen. Bei der Umsetzung spiele das Handwerk eine entscheidende Rolle, sagte auch Handwerkskammer-Präsident Hans Hund. „Der Ausbau von Erneuerbaren Energien sowie die Erhöhung der Energieeffizienz sind dabei zentral für das Gelingen des Klimaschutzes.“

Auch E-Fahrzeug angeschafft

Das Handwerk könne mit seinen Dienstleistungen dazu beitragen, die Erneuerbaren Energien auszubauen, die Energieeffizienz zu erhöhen und die Treibhausgase zu verringern, so Hund. „Zum anderen verbrauchen Handwerksbetriebe selbst Energie und emittieren CO2. Die damit verbundenen Kosten können Betriebe im Zuge der Klimawende durch einen effizienten Energieeinsatz senken“, erklärte Hund.

Neben der Photovoltaik-Anlage auf dem Dach hat Schlegel sich unter anderem auch ein E-Fahrzeug als Lieferwagen angeschafft. Der Bedeutung der Energiewende ist sich der Bäckermeister bewusst. Und er kann ein Vorbild für andere sein, meinte Raesfelds Bürgermeister Martin Tesing. „Im Klimaschutzkonzept, das wir aktuell erarbeiten, ist vorgesehen, dass wir die Dächer für neue PV-Anlagen in den Blick nehmen wollen“, erklärte er.

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