Wer aktuell ein Feuerwehrfahrzeug bestellt, der braucht vor allem eines: viel Geduld. Aber Warten sei etwas, das Feuerwehrleute gar nicht gut können, sagt André Szczesny, der Leiter der Raesfelder Feuerwehr. Dreieinhalb Jahre hat es gedauert, bis der Löschzug Erle sein neues Löschgruppenfahrzeug bekommen hat. Der Löschzug Raesfeld soll ein vergleichbares Auto noch bekommen. Hier könnte es sogar bis zu vier Jahre dauern, bis es in den Dienst gestellt werden kann.
Man müsse in die Vorplanung gehen, sagt Szczesny mit Blick auf die Lieferzeiten. Der Brandschutzbedarfsplan sehe für solche Beschaffungen einen Fünf-Jahres-Zeitraum vor. Für den Löschzug Raesfeld seien Wehr und Gemeinde dabei, die Ausschreibung fertigzustellen. Diese erfolgt durch die Kommunale Dienstleistungsgesellschaft (KDG) in Heiden.
Bis zu zwölf Wochen haben die Hersteller Zeit, Angebote abzugeben, so Szczesny. Dann kann es eine Vergleichsvorführung der Anbieter geben, und wenn das Fahrzeug der Ausschreibung entspricht, folgt die Bestellung. Und dann heißt es: warten. „Das ist nicht immer sehr befriedigend“, sagt der Raesfelder Feuerwehr-Chef. Aber das Lieferproblem gebe es landesweit.
In drei Losen werden neue Feuerwehrfahrzeuge ausgeschrieben: für das Fahrgestell (Lieferfrist ein Jahr bis 18 Monate), den Koffer (Wartezeit rund drei Jahre) und für die Beladung. Bei den Preisen seien die Hersteller trotz der langen Fristen an ihr Angebot gebunden, sagt Szczesny. Anders könne es sein, wenn der Auftrag später vergeben werde. Dann könnten die Hersteller einen gestiegenen Preis verlangen. Für das geplante Raesfelder Fahrzeug sind 450.000 Euro eingeplant worden.
Pfleglich mit Gerät umgehen
Der lange Planungs- und Lieferzeitraum bedeutet auch, dass die Feuerwehren möglichst pfleglich mit den Einsatzgeräten umgehen. Sollte Gerät ausfallen, könnte im Extremfall eine mehrjährige Lücke entstehen. Szczesny stellt klar: „Davon sind wir in Raesfeld weit entfernt.“
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