„Im Kreis Borken steigt die Waldbrandgefahr wegen der sommerlichen Temperaturen und der damit verbundenen anhaltenden Trockenheit“, sagt Kreisbrandmeister Stefan van Bömmel.
Aktuell besteht im Westmünsterland die Warnstufe 4 von 5 des Waldbrandgefahrenindexes (WBI) sowie auch des Graslandfeuerindexes (GLFI) des Deutschen Wetterdienstes. Auf mögliche Gefahrenlagen ist die Feuerwehr in Raesfeld vorbereitet, sagt ihr Feuerwehrchef André Szczesny.
„Wir haben alle wasserführenden Fahrzeuge mit Waldbrandkonzepten ausgestattet“, erklärte er auf Anfrage der Redaktion. Vier Fahrzeuge sind mit Waldbrandtragekörben sowie mehreren D-Schläuchen ausgerüstet. Das sind 30 Meter lange Schläuche, die den Vorteil haben, dass sie eine große Distanz überwinden und mit geringerer Wassermenge viel bewirken können.“
Was können Ursachen für Waldbrände sein? Vorsätzlich gelegte Brände sowie Lager- und Grillfeuer im Wald oder auf nicht genehmigten Grillplätzen können Ursachen für Wald- und Böschungsbrände sein, warnt Kreisbrandmeister van Bömmel. Auch eine unachtsam weggeworfene Zigarette kann verheerende Folgen haben. Sie ist häufig Ursache für Brände am Fahrbahnrand. Ein im Wald geparktes Auto kann durch einen heißen Katalysator Brände verursachen. Blitzeinschläge können ebenfalls die trockenen Waldbereiche entzünden.
„Nicht zuletzt aufgrund der erhöhten Warnstufe ist es umso wichtiger, dass sich die Bürgerinnen und Bürger beim Spaziergang durch den Wald umsichtig und aufmerksam verhalten“, appelliert der Kreisbrandmeister daher.
Mögliches Szenario in Raesfeld
„Wenn Bürgerinnen und Bürger Feuer im Wald entdecken, sollen sie schnellstmöglich die Feuerwehr unter der Rufnummer 112 kontaktieren“, bittet van Bömmel eindringlich. Die Kolleginnen und Kollegen der Feuerwehrleitstelle würden dann beim Telefonat versuchen, den genauen Ort oder die nächstgelegene Ortschaft des Brandes herauszufinden.
Je mehr Details die Feuerwehr über den Brand hat, umso effektiver kann der Einsatz durchgeführt werden. „Wenn es möglich ist, sollte ein Treffpunkt vereinbart werden, um die Einsatzkräfte zum Brandherd zu lotsen“, sagt Stefan van Bömmel.
Wie sähe sowas in Raesfeld aus? André Szczesny erklärt einen Einsatz am Beispiel eines Szenarios am Tiergarten. „Die Einheiten würden von verschiedenen Seiten anrücken. Am Naturparkhaus wäre die Einsatzleitung stationiert. Der Löschzug Erle würde über die Westerlandwehr und Am Burgesch und der Löschzug Raesfeld über den Lehmbrockweg anrücken. Solche Brände werden von mehreren Seiten angefahren. Wenn es ein kleiner Waldbrand ist, geht es einfacher. Aber meistens wächst so ein Waldbrand schneller, als man denkt.“

Deshalb ist es umso wichtiger, dass sich Menschen im Wald in trockenen Zeiten präventiv verhalten. Waldbesucher können dabei helfen, einen Waldbrand zu verhindern. Der Landesbetrieb Wald und Holz gibt Tipps für das richtige Verhalten im Wald:
- Einhalten des gesetzlichen Rauchverbots (1. März bis 31. Oktober),
- kein Feuer oder Grillen im und am Wald (100 Meter Mindestabstand),
- Freihalten der Waldzufahrten für die Feuerwehr,
- Autos nicht im hohen Gras abstellen, weil die Abwärme des Fahrzeugs ausreicht, um das Gras in Brand zu setzen,
- keine Zigaretten aus dem Fahrzeug werfen,
- erhöhte Aufmerksamkeit beim Waldbesuch,
- kleine Entstehungsbrände direkt löschen, wenn das gefahrlos möglich ist,
- Brandherde der Feuerwehr (Telefonnummer: 112) melden und den Wald auf kürzestem Weg verlassen.
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