Zu einem schweren Verkehrsunfall kam es am 3. Dezember auf der Rhader Straße. Einer von fünf in den letzten Monaten.

© Guido Bludau (A)

Unfälle auf der Rhader Straße: André Szczesny sieht besonderes Risiko

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Fünfmal krachte es von Mitte April bis Anfang Dezember auf der Rhader Straße in Erle. Feuerwehr-Chef André Szczesny sieht an einer Stelle ein besonderes Risiko.

von Andreas Rentel

Raesfeld

, 09.01.2022, 16:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

So wichtig Bäume für das Klima sind: Als Alleen stellen sie für den Straßenverkehr ein Gefahrenpotenzial dar. Das gilt auch für die Rhader Straße im Abschnitt zwischen der B224 (Dorstener Straße) und der Gemeindegrenze in Richtung Dorsten.

„Das ist schon sehr auffällig“

Vor allem im vergangenen Jahr hat es dort häufiger gekracht als bisher. „Das ist schon sehr auffällig“, sagt André Szczesny, der Leiter der Raesfelder Feuerwehr, über die Entwicklung.

So hat die Polizei des Kreises Borken im Vorjahr zwischen Mitte April und Anfang Dezember fünf Unfälle erfasst, darunter zwei, die sich im November sogar direkt an zwei aufeinanderfolgenden Tagen ereignet haben. Demnach hat es im Jahr 2021 drei Unfälle mit mehreren Schwer- und zwei Leichtverletzten gegeben. Hinzu kamen eine Kollision, bei der es bei Sachschaden geblieben ist und ein Unfall, bei dem Helfer einen Leichtverletzten zu versorgen hatten. Demgegenüber gab es im Jahr 2020 einen Unfall mit Schwerverletzten und im Jahr 2019 sogar keinen Fall in der Polizei-Statistik.

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Keine Unfallhäufungsstelle

Vor dem Hintergrund dieser Zahlen sagt Thorsten Ohm von der Pressestelle der Kreispolizei Borken, dass es sich nicht um eine Unfallhäufungsstelle handele. Diese ist laut einer Definition des Landes gegeben, wenn an einem Knotenpunkt oder einem kurzen Streckenabschnitt einer Straße die Zahl gleicher Unfallarten, gleicher Unfalltypen oder gleicher Unfallursachen einen bestimmten Wert überschreitet. Auch wenn diese Vorgaben nicht erfüllt seien, stellt Ohm fest, dass die Unfallschäden in dem Bereich meist hoch sind.

Für die Rhader Straße will Feuerwehr-Chef André Szczesny eine Tempo-Beschränkung.

Für die Rhader Straße will Feuerwehr-Chef André Szczesny eine Tempo-Beschränkung. © Andreas Rentel

„Zum Glück hatten wir dort bisher keine tödlichen Unfälle“, sagt André Szczesny. Tempo 70 sei auf der Straße erlaubt, aber diese Geschwindigkeit könne noch zu hoch sein. Szczesny formuliert daher für die Feuerwehr die Anregung, im Bereich der Zufahrt zum Spargelhaus über ein geringeres Tempo und eine Beleuchtung dieses Bereichs nachzudenken.

Bäume erschweren die Sicht

Denn vor allem diese Kreuzung stelle aus Sicht der Feuerwehr ein besonderes Risiko dar, zumal die Bäume die Sicht auf andere Verkehrsteilnehmer erschweren. Der Feuerwehr-Chef ergänzt, er sei „fest davon überzeugt“, dass eine Tempo-Reduzierung dort helfen könne. Vor allem bei Abbiege-Vorgängen kam es im Vorjahr zu Unfällen.

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Er verweist zudem auf die Besonderheit, dass die Straße relativ schmal ist. Wenn dort ein Lastwagen und ein Traktor aneinander vorbei fahren wollten, werde es schon knapp.

„Da gucken wir häufiger nach“

Für Alleen gebe es bei der Bewertung der Verkehrssicherheit keine spezielle Vorgehensweise, sagt Ellen Bulten von der Pressestelle des Kreises Borken. Wie andernorts auch schaue sich der Kreis das jeweilige Unfallgeschehen an. Sie verweist auf Aussagen des Fachbereichs Verkehr, wonach es an der Rhader Straße eine Messstelle gibt, an der öfter die Geschwindigkeit der Verkehrsteilnehmer kontrolliert wird. „Da gucken wir häufiger nach“, sagt sie.

Bulten bestätigt, dass der Kreis Borken diese Strecke nicht als Unfallhäufungsstelle führt. Kreis, Polizei und die Gemeinde hätten die Rhader Straße bei den regelmäßigen Verkehrsschauen im Blick. Derzeit seien keine Veränderungen, etwa hinsichtlich der Beschilderung, geplant.

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