Gerücht sorgt für Verwirrung Raesfelder Tierarztpraxis Teklote nimmt Stellung

Raesfelder Tierarztpraxis Teklote: „Wir bleiben offen“
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Zwei Tierarztpraxen, ein Facebook-Post und eine angekündigte Schließung. In Raesfeld herrscht Verunsicherung unter Haustierbesitzern. Wer kümmert sich zukünftig um das Wohlergehen von Hund, Katze und anderen Kleintieren?

Mit einem Beitrag in der Facebook-Gruppe „Du kommst aus Raesfeld, wenn ...“ fing es an. Dort postete die Tierarztpraxis Teklote in eigener Sache: „Wir sind auch weiterhin für alte und neue Kunden und ihre Lieblinge da.“

Es sei ein Gerücht im Umlauf, dass die Praxis schließt. Der Grund für die Verwirrung? Eine andere Tierarztpraxis mit ähnlichem Namen soll angeblich dicht machen.

Verwirrung auf Facebook

Auf das Gerücht aufmerksam wurde Paul Teklote in seiner eigenen Praxis. Seine Kollegin, Tierärztin Petra Schötteler, kümmert sich um Hunde, Katzen und sämtliche Heimtiere.

Bei ihr in der Sprechstunde kam es zu Fragen. „Die Haustierhalter hätten wohl gehört, dass wir schließen“, erklärte der 59-Jährige. „Und dann hätten sie aber von Bekannten und Freunden mitbekommen, dass es doch nicht so sei.“

Um Missverständnissen aus dem Weg zu gehen, veröffentlichte die Praxis einen Beitrag auf Facebook.

In den Kommentaren will eine Social-Media-Nutzerin wissen, um welche Veterinärpraxis es sich handelt. „Praxis Tepferd schließt leider zum 1. April“, schreibt sie dort mit einem traurigen Smiley. Diese Information ist nur zum Teil korrekt, wie ein Blick auf die Website der Tierarztpraxis Tepferd bestätigt.

„Wir werden ab dem 1. April keine Kleintiersprechstunde mehr anbieten können“ heißt es dort. Und weiter: „Bitte suchen Sie sich zukünftig einen neuen Haustierarzt für ihre Schützlinge.“

Personelle Gründe

Laut Website stehen „personelle und organisatorische Gründe“ hinter der Veränderung. Ein Gespräch mit der Redaktion hat die Tierarztpraxis Tepferd abgelehnt.

„Vereinzelt fragen Kunden in der Praxis an, ob sie zu uns kommen können“, erzählt Teklote. Auf einen besonderen Patienten-Anschwung würden sie sich aber nicht vorbereiten. „Personal werden wir nicht aufstocken.“ Das sei vermutlich auch gar nicht notwendig, mutmaßt der Fachmann.

Finanzen und Tierarztmangel

„Aus Erfahrung kann ich sagen, dass der Kleintierbereich nebenher gut mitläuft, aber kein Vergleich zum Ertrag der Nutztiere ist.“ Ein Dorf würde nun mal nicht so viel Umsatzmöglichkeiten bieten, dass es sich in diesem Bereich wirtschaftlich lohnen würde.

Obwohl es in ländlichen Gebieten die Problematik des Tierarztmangels gibt, sei es einfacher, Ärzte für Kleintiere zu finden als für Nutztiere.

„Der Schwerpunkt vieler Studenten liegt eher im Bereich der Kleintiere“, sagt Teklote. Meistens seien es junge Menschen, die mit der Landwirtschaft groß geworden sind, die sich in der Tiermedizin für die Behandlung von Rindern, Schweinen - eben Nutztieren - entscheiden würden.