Temperaturen weit über 30 Grad? Sind längst keine Seltenheit in der Region mehr. Der Klimawandel sorgt für Dürre- und Trockenperioden. Die Folge: Das Waldbrandrisiko steigt – zuletzt festgestellt, als sich zwischen Schermbeck, Dorsten und Erle an der A31 ein Böschungsbrand zu einem größeren Waldbrand auswuchs. Raesfeld will deswegen handeln.
Der Hauptausschuss der Gemeinde hat sich einstimmig dafür ausgesprochen, sich an einer Kooperation mit dem Kreis Borken zu beteiligen. Dabei soll der Kreis ein gemeinsames Wald- und Vegetationsbrandkonzept entwickeln. Ziel sind eine einheitliche Ausbildung, Taktik und Ausstattung der Feuerwehr.
„Waldbrände stellen Feuerwehren vor Ort vor große Herausforderungen, die sie nicht alleine bewältigen können“, sagte Ordnungsamtsleiter Norbert Altrogge im Ausschuss. Um Konzepte gegen Wald- und Vegetationsbrände zu entwickeln, habe die nordrhein-westfälische Landesregierung daher eine Förderung vorgelegt.
Bei entsprechendem Antrag stehen für das Konzept 90 Prozent Landesmittel zur Verfügung. Die Projektleitung und der Eigenanteil würde der Kreis Borken übernehmen. „Für Raesfeld entstehen keine Ausgaben“, sagte Altrogge. Wirklich nicht?
Das fragte Volker van Wasen (UWG). Bürgermeister Martin Tesing klärte auf: „Wenn der Kreis was macht und die Förderung bekommt, ist auch ein gewisser Eigenanteil über die Kreisumlage für uns vorgesehen. Also es sind keine unmittelbaren Kosten, aber welche, wenn sich der Kreis das Geld wiederholen möchte.“ Allerdings nicht in der Höhe, in der sich die Erstellung des Waldbrandkonzeptes nicht lohnen würde.
Interkommunale Zusammenarbeit
Neben den Kosten hatte auch Hendrik Tünte (Grüne) eine Frage: „Wie ist es denn mit der Zusammenarbeit mit den anderen Kreisen? Dämmerwald, Dorsten - soll es auch ein überkreisliches Konzept geben?“
„Mit Schermbeck gibt es auf dem Papier eine Zusammenarbeit“, sagte Markus Büsken, Erster Abgeordneter. „Brennt es im Dämmerwald, unterstützt unsere Feuerwehr.“ Das beste Beispiel für interkommunale Zusammenarbeit über verschiedene Kreise hinweg: der Waldbrand im August an der A31. Innerhalb kurzer Zeit waren mehrere Löschzüge im Einsatz
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