Die Fotos der Überwachungskamera sind leicht unscharf. Sie stammen aus Raesfeld. Zu erkennen ist darauf ein grauer Lkw der Marke „Man“, mit dem sich große Abrollcontainer absetzen und aufnehmen lassen. Unbekannte haben mit diesem Fahrzeug einen großen Container des Velener Unternehmens „Kremer Entsorgung & Recycling“ gestohlen.
Veröffentlicht hat der Betrieb die Fotos am Montag (19.6.) auf seiner Facebook-Seite. Geschäftsführer Franz Kremer hofft, dass sich Zeugen melden, die den Lkw gesehen haben.
Lkw hat markante Merkmale
„Leider ist das Kennzeichen auf den Fotos nicht zu erkennen. Trotzdem hat der Lkw einige individuelle Merkmale, die ihn identifizierbar machen“, sagt Kremer. Zum Beispiel das Fahrerhaus mit dem markanten Dachspoiler, die Rundumleuchten und Hörner auf dem Dach, die schwarzen Felgen und die Stahlstoßstange.
Die Tat selber liege allerdings schon einige Tage zurück. Gestohlen worden sei der Container am bereits 7. Juni, erzählt Geschäftsführer Franz Kremer. Den entstandenen Schaden schätzt er auf 7000 bis 10.000 Euro.

Er vermutet, dass die Täter gewerbsmäßig unterwegs sind. Die Begründung liefert er gleich mit: „Die Container werden gestohlen, umlackiert und dann weiterverkauft.“ Für dieses Szenario spreche laut Kremer auch, dass es kürzlich auch in Kirchhellen und in Dülmen ähnliche Fälle mit einem ähnlichen Lkw gegeben habe.
Unternehmen schon mehrfach Opfer
Dass Container zur Müllentsorgung gestohlen werden, ist also keine Seltenheit. Auch das Velener Entsorgungsunternehmen habe diese Erfahrung nicht zum ersten Mal gemacht, so Kremer: „Im vergangenen Jahr sind in Gelsenkirchen vier unserer Container mitgenommen worden.“
Dabei sei die Tat in Raesfeld eher zufällig aufgefallen, berichtet Kremer. Denn der Kunde, bei dem der gestohlene Container frei zugänglich gestanden habe, sei wegen illegaler Müllentsorgung angeschrieben worden, so der Geschäftsführer.
Denn in Seppenrade, einem Stadtteil von Lüdinghausen und eine gute Autostunde von Raesfeld entfernt, sei Müll gefunden worden. „Der konnte dem Kunden zugeordnet werden.“ Erst dadurch sei aufgefallen, dass der Container fehle. „Der Kunde dachte, wir hätten ihn abgeholt, ohne ihn zu informieren“, erzählt Kremer weiter.
Beitrag 400-mal geteilt
Doch wie stehen die Chancen, dass die gestohlenen Container wieder gefunden und zurück zu ihren ursprünglichen Besitzern kommen? Kremer zögert kurz mit der Antwort auf diese Frage.
Grundsätzlich sei das schwierig, weil die Container weniger individuelle Merkmale hätten, als beispielsweise Autos oder Lkw. Die Hoffnung gebe er jedoch nicht auf, zumal der entsprechende Facebook-Beitrag innerhalb weniger Stunden schon über 480-mal geteilt worden ist (Stand 21.6., 9.30 Uhr).
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