Parkplatz-Neubau in Erle für 500.000 Euro Volker van Wasen: „Kosten unverhältnismäßig hoch“

UWG kritisiert hohe Kosten für Parkplatz-Neubau in Erle
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Noch in diesem Jahr soll ein neuer Parkplatz hinter der Erler Volksbank gebaut werden. Die Fläche liegt zwischen dem Heimathaus und der Volksbank auf dem Grundstück der Silvesterschule, wo sich derzeit eine Wiese befindet, die laut Bernd Roters, Chef der Raesfelder Bauverwaltung, „nicht großartig genutzt wird“. Viele Spielgeräte seien bereits versetzt worden.

Damit die Einfahrt zum neuen Parkplatz einen Begegnungsverkehr erlaubt, wird eine Hecke weichen müssen. Die Stellplätze sollen laut Roters 2,70 Meter Breite haben. Das Niederschlagswasser soll in Rigolen versickern, sodass kein Anschluss an das Kanalnetz notwendig wird. Mit Beginn der Ferien wolle man mit den Arbeiten beginnen, so Roters.

Kosten zu hoch

Kritik an der Planung äußerte Volker van Wasen im Bauausschuss: Die Kosten für den Parkplatz seien mit 500.000 Euro unverhältnismäßig hoch, so der UWG-Vertreter. Angesichts des Haushaltsdefizits müsse man sich fragen, ob die Ausgabe in dieser Höhe sein müsse, so van Wasen, der eine wassergebundene Decke und eine Reduzierung der Parkplätze anregte und so eine Verringerung der Kosten in sechsstelligem Bereich erreichen wollte. Helmut Hellenkamp (SPD) teilte die Kritik an den Kosten.

Christian Becker (FDP) und Arno Brömmel (CDU) bestätigten allerdings, dass es die Notwendigkeit für die Parkplätze gebe. „Das Dorf steht jeden Morgen voll“, so Arno Brömmel: „Die parken bis zur Femeiche.“ Becker sagte, dass bei den letzten Veranstaltungen im Dorf Erle „komplett zugeparkt“ gewesen sei.

„Entzerrung für den Schulhof“

Josef Spangemacher (Grüne) sagte, dass ihm die Umwandlung einer Wiese in einen Parkplatz „sehr im Magen“ liege. Auch dass die Wiese nicht genutzt werde, sah Spangemacher anders. Diese diene zur „Entzerrung für den Schulhof“.

Helmut Hellenkamp fragte, wie die Abgrenzung zum Schulhof erfolgen solle. Wenn Kinder dort mit Bällen spielten, könnten letztere Schäden bei Autos verursachen.

„Wir können da keinen vier Meter hohen Zaun hinsetzen“, sagte Bernd Roters. Bei Schäden hafte der Verursacher, wenn man ihn ausfindig machen könne. „Das ist ein Risiko, mit dem ich leben muss.“

Es werde eine normale Hecke zwischen Schulhof und Parkplatz geben, die mit einem Zaun durchsetzt werde, „damit Kinder nicht auf den Parkplatz rennen können“.

Ladesäulen

Auf die Anregung Spangemachers hin, ob auch Ladesäulen für E-Autos geplant seien, antwortete Roters, dass Westnetz für jeden Ladepunkt 800 Euro Entschädigung pro Jahr an Verwaltungsgebühren fordere.

Roters, selbst E-Auto-Fahrer, sagte, dass die meisten Nutzer „fast alle eine Ladesäule zu Hause haben“. Und ansonsten Schnellladesäulen nutzten, wie es sie auch in Raesfeld gebe.

Mit seinen Sparvorschlägen konnte sich van Wasen letztlich nicht durchsetzen. Mit den Stimmen von CDU und FDP wurde der Bau des Parkplatzes beschlossen.