Gibt es in Raesfeld-Erle bald neues Bauland? „Wenn wir die Möglichkeit haben, Bauland zu erschließen, sollten wir den Bürgern die Möglichkeit geben, zu bauen“, sagte Bernd Roters, Bauamts-Chef der Gemeinde Raesfeld. Dabei handelt es sich um Baufläche in der Straße „Hoheloh“ in Erle. Vor allem bei Henry Tünte von den Grünen stieß die Idee, den Bebauungsplan zu ändern, aber nicht auf Gegenliebe.
Was die Gemeinde vorschlage, „geht über den eigentlichen Bebauungsplan hinaus“, sagte Tünte. „Wir fragen uns, ob das noch Innenverdichtung ist.“ Als er sprach, applaudierten Zuschauer der Ausschusssitzung. „Bis auf den Antragsteller sind die Nachbarn dagegen“, sagte Tünte.
Die Verwaltung beschäftigte sich mit dem Thema, weil ein Eigentümer eines Grundstückes in der Hoheloh darum bat, den Bebauungsplan zu ändern. Er stellte unter anderem fest: „Die (aktuellen, Anm. d. Red.) Baugrenzen verhindern eine tiefere Bebauung der teils großen Grundstücke.“
Der Verwaltung geht es im Kern nun darum, dass der Bebauungsplan in der Hoheloh zum Zweck der Innenverdichtung geändert werden soll. Damit ist gemeint, eher freie Flächen in Wohngebieten zu nutzen und nicht Flächen im Außenbereich, um einer Zersiedelung entgegen zu wirken.
Der Moderne anpassen
Laut Verwaltung müsse der bestehende Bebauungsplan aus dem Jahr 1964 den heutigen Anforderungen angepasst werden. Geplant ist, dass pro Grundstück nicht mehr als vier Wohneinheiten zugelassen werden.
Für die Grünen handelt es sich allerdings nicht um reine Innenverdichtung. Es werde auch nach außen gebaut, sagte Tünte. „Mit dem Schuh bauen wir in die Landschaft. Wir würden darauf drängen, den wieder abzuschneiden.“

Auch Klaus Rybarczyk von der SPD kritisierte das Vorgehen. „Ich habe das Gefühl, die Verwaltung ist getrieben, was zu machen. Ich sehe die Notwendigkeit überhaupt nicht“, erklärte er. Auch halte er die Änderung nicht für Innenverdichtung.
Die Aufregung konnte Bürgermeister Martin Tesing nicht ganz nachvollziehen. „Es geht aktuell nur um die Frage, ob wir es machen und nicht wie. Und selbst wenn wir zustimmen, würden die nächsten Beratungen erst ergeben, ob der Bebauungsplan überhaupt geändert wird.“
Liste gegen das Vorhaben
Tesing bekam vor der Plaungsausschusssitzung eine Liste mit 32 Unterschriften von Nachbarn, die sich gegen die Änderung des Bebauungsplanes aussprachen. „Wir berücksichtigen die Liste und führen dann entsprechende Gespräche“, sagte Tesing.
Der Planungsausschuss stimmte dem Antrag trotz der Diskussionen zu – gegen die Stimmen von Tünte und Rybarczyk. Man wolle sich mit dem Thema beschäftigen, ohne es direkt auszuschließen. Die Verwaltung ist beauftragt, einen geänderten Plan zu erarbeiten.
Tesing: „Wir wollen im Hinblick auf den Regionalplan so viel Baugelände wie möglich schaffen. Ob wir das ausgeschöpft bekommen, werden wir sehen. Es bietet sich schon an, wenn wir Baufläche bekommen können, diese dann auch zu schaffen.“
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