Das ehemalige Kasernengelände an der Wehler Straße in Erle soll bebaut werden. Den entsprechenden Bebauungsplan hat der Planungsausschuss am Montagabend beschlossen. Mit diesem Projekt betritt die Gemeinde Neuland.
Anders als sonst in der Gemeinde ist überwiegend eine maximale Dachneigung von 15 Grad erlaubt. Und: Die Investoren müssen ihre Dächer entweder begrünen oder eine Fotovoltaikanlage installieren lassen.
Bauamtsleiter Bernd Roters sagte eingangs, dass das Gelände wegen der Verträge mit dem Vorbesitzer längere Zeit nicht bebaut werden konnte. Ziel des Plans sei es, mehr auf eine ökologische Bauweise zu achten, sagte er. Dazu gehöre auch, unterschiedliche Bauformen zuzulassen. Das Regenwasser soll in einem unterirdischen Versickerungsbecken aufgefangen werden, dass unterhalb eines Straßenstücks entstehen soll.
Am Binsenweg sei die Gemeinde entsprechend vorgegangen. Der Bau eines oberirdischen Regenbeckens hätte den Verzicht auf vier Baugrundstücke bedeutet, so Roters. Der Boden an der Wehler Straße lasse diese Form der Versickerung zu, versicherte er.
Lob und Kritik von den Grünen
Zudem habe jeder Grundstückseigentümer die Auflage, dass auf seiner Fläche anfallende Regenwasser auf seiner Fläche versickern zu lassen, so Roters weiter. Maximal zwei Wohneinheiten je Grundstück sind erlaubt, 400 Quadratmeter Grundstück je Wohneinheit vorgegeben. Bernd Roters: „Mehr ist nicht zulässig.“
Henry Tünte, der Vorsitzende der Grünen-Fraktion, lobte grundsätzlich den ökologischen Ansatz, regte aber an, den inzwischen gewachsenen Baumbestand zu erhalten. Derzeit sei dies nicht geplant, sagte Bürgermeister Martin Tesing dazu. Zudem plädierte Tünte in einem Antrag dafür, Begrünung und Solartechnik parallel zu erlauben. Hierfür müsste die Bauform geändert werden, antwortete Roters. Die Fotovoltaikanlage müsste dann aufgeständert werden. Flachdächer seien in der Region unüblich.
Erdwärme in Erle nicht zulässig
Auf die Frage nach der Energieversorgung der künftigen Gebäude sagte Roters, dass Erdwärme wegen des Wasserschutzgebiets in Erle nicht erlaubt ist. Bisher hätten die meisten Investoren auf Luft-Wärme-Technik gesetzt. Eine Gasleitung gebe es in dem Bereich nicht.
Klaus Rybarczyk (SPD) schlug vor, über sozialen Wohnungsbau nachzudenken. Das sei ein Thema bei der Grundstücksvergabe, so Tesing. Diese sei im nächsten Jahr geplant. Er ergänzte, dass das gesamte Gebiet seinerzeit nach Aufgabe der Kaserne auf Altlasten untersucht worden ist. „Die Fläche hätte sonst gar nicht so lange liegen dürfen“, sagte Roters. Rupert Koller (UWG) sagte, angesichts der zu erwartenden höheren Baukosten sei er auf die Vermarktung der Flächen gespannt. Aber: „Einen Versuch ist es wert.“
SPD und Grüne stimmten für die Möglichkeit, Begrünung und Fotovoltaik parallel zu erlauben. Die Mehrheit schloss sich dem Vorschlag der Verwaltung an.