Neue Bäume: Gemeinde sahnt mit Förderantrag sechsstellige Summe ab

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Neue Bäume: Gemeinde sahnt mit Förderantrag sechsstellige Summe ab

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Mit einer sechsstelligen Summe fördert das Land die Pflanzung von Bäumen an 28 Standorten im Ort. Das kam für die Antragssteller aus unterschiedlichen Gründen völlig überraschend.

Raesfeld

, 11.01.2021, 08:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Seit 2017 gibt es den Aufruf „Grüne Infrastruktur“ des Landes, der einem Mangel an Grün- und Erholungsflächen und den resultierenden negativen Effekten auf Biodiversität, Klima, Gesundheit, Lebensqualität und Wirtschaft etwas entgegensetzen will. Maßnahmen zur Entwicklung von Grünflächen, zur Verbesserung von Klima- und Umweltbedingungen und zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels werden mit dem Geld gefördert.

Normalerweise durfte die Gemeinde Raesfeld sich gar nicht an diesem Aufruf beteiligen, den bislang wurde stets ein „Integriertes Kommunales Handlungskonzept“ gefordert, das die Gemeinde bislang nicht hat. Ein Klimaschutzkonzept will die Gemeinde in Zusammenarbeit mit der Politik in diesem Jahr erstellen.

Förderquote wurde erhöht

Aufgrund der Corona-Krise hatte das Land für den Aufruf vom 17. September 2020 diese Bedingung, ein IHK vorlegen zu müssen, allerdings gestrichen und mehr als 5 Millionen Euro bereitgestellt. Außerdem wurde die Förderquote von 80 auf 100 Prozent erhöht.

Für die geplante Nachpflanzung von insgesamt 318 Bäumen an 28 Standorten im gesamten Gemeindegebiet hatte die Verwaltung einen Antrag auf Förderung in Höhe von 159.000 Euro gestellt.

„Trotz der sehr großen Nachfrage (knapp 200 Anträge) und dem vergleichsweise geringen Gesamtbudget (5 Millionen Euro für NRW) gehört die geplante Neu- und Nachpflanzung von Bäumen in Raesfeld zu den insgesamt 60 Maßnahmen die eine Förderung erhalten haben“, so Bernhard Kösters von der Bauverwaltung.

129.000 Euro für neue Bäume

Mit dem Zuwendungsbescheid wurden der Gemeinde am 8. Dezember insgesamt 129.000 Euro für die Pflanzung von 258 Bäumen bewilligt. Allerdings werde es Folgekosten geben, so Kösters. „Die Fertigstellungspflege, Entwicklungspflege und Bewässerung der Bäume sind nicht förderfähig. Diese Kosten trägt die Gemeinde Raesfeld.“

Schaut man sich die Liste der geplanten Pflanzstandorte an, werden insbesondere die Truvenne (38 Stieleichen), der Plattengraben (30 Wildapfelbäume) und die Straße Hesfort (30 Rotbuchen) profitieren. An 13 Standorten sollen die vorhandenen Bäume gegen neue ausgetauscht werden.

Im Bau- und Umweltausschuss werden die Politiker am 18. Januar unter anderem über einen Antrag des TSV Raesfeld beraten, der drei Bäume auf dem Sportplatz „Zum Michael“ entfernt haben möchte, da diese den Betrieb der Flutlichtanlage beeinträchtigen. Als Ersatz sollen zehn Laubbäume an der Straße „Löchte“ gepflanzt werden.

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