Klimaschutzkonzept in Raesfeld Wo in Raesfeld Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken sind

Klimaschutzkonzept in Raesfeld: Das ist der Stand
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Philipp Mihajlovic arbeitet für die B.A.U.M. Consult GmbH – und in dieser Position aktuell für die Gemeinde Raesfeld. Der Diplom-Ingenieur hilft der Gemeinde aktuell bei der Aufstellung eines Klimaschutzkonzeptes. Im Bau- und Umweltausschuss berichtete er am vergangenen Montag (24. April) über erste Ergebnisse.

Vor den politischen Vertretern im Ausschuss stellte Mihajlovic erstmal klar: Ein Klimaschutzkonzept für Raesfeld entwirft er nicht. Vielmehr soll seine Fokusberatung ein erster Schritt bei dessen Aufstellung sein und der Verwaltung dabei helfen, den Klimaschutz voranzutreiben.

Zusammen mit der Verwaltung gab Mihajlovic bereits mehrere Workshops. In einem davon führten sie eine sogenannte SWOT-Analyse durch – in der Raesfelds Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken abgewogen wurden. Stärken laut diesen Ergebnissen: eine gute Grundversorgung, eine finanziell starke Gemeinde und landwirtschaftliches Flächenpotenzial. Das alles könne dabei helfen, den Klimaschutz in Raesfeld voranzutreiben.

Schwächen sah der Fachberater in alten Bebauungsvorschriften oder dem ÖPNV. Der wiederum aber auch eine Chance sein kann. „Wie das sein kann?“, fragte Henry Tünte (Grüne) den Diplom-Ingenieur. Seine Antwort: „Wenn man weiß, dass ÖPNV eine Schwäche ist und man genau weiß, dass man auf Radverkehr oder E-Mobilität setzen muss, kann das eine Chance sein.“

Weitere Chancen seien zudem eine verbesserte Öffentlichkeitsarbeit und mehr Transparenz. Ein Risiko für den Klimaschutz in Raesfeld seien mangelnde Fachkenntnis in Behörden – was allerdings allgemein in Behörden ein Problem sei.

Klimaschutz in Raesfeld

Danach stellte Mihajlovic vor, was in Raesfeld bereits für den Klimaschutz gemacht wurde – und was in Zukunft passieren könnte. Die Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED, PV-Anlagen auf kommunalen Flächen oder Pflanzaktionen seien bereits Schritte in Richtung Klimaschutz gewesen. Aktuell werde in Raesfeld an einer digitalisierten Verwaltung gearbeitet, an einem weiteren Ausbau von Photovoltaik-Anlagen auf kommunalen Gebäuden, einem Ausbau von Windkraft und an der Radinfrastruktur.

Klimaschutzaktivitäten, die es in Raesfeld zukünftig geben könnte: Freiflächen-PV-Anlagen, weitere Umstellung der Straßenbeleuchtung, Plastikreduktion, Carsharing oder verpflichtende PV-Anlagen auf Gewerbedächern.

Das sind die Ergebnisse der Swot-Analyse, die Philipp Mihjalovic im Bau- und Umweltausschuss in Raesfeld vorstellte.
Das sind die Ergebnisse der Swot-Analyse, die Philipp Mihjalovic im Bau- und Umweltausschuss in Raesfeld vorstellte. © Niklas Berkel

Wichtig laut dem Fachberater bei diesen Punkten: Das ist nichts, was unbedingt passieren wird oder muss. Vielmehr gehe es ihm darum, mögliche Handlungsfelder und Strategien für das Klimaschutzkonzept herauszuarbeiten. Die Gemeinde müsse ihre Prioritäten im Klimaschutz setzen. Das werde in einem nächsten Workshop am 11. Mai geschehen. Seinen Abschlussbericht will er spätestens im Juni fertigbekommen.

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