Mit der Geschichte des Raesfelder Schlosses und des Dreißigjährigen Krieges kennt sich Ingrid Sönnert gut aus. Anderthalb Jahre lang hat die Autorin, die mehrere Jahre lang in Raesfeld gelebt und gearbeitet hat, an ihrem ersten Kinderbuch geschrieben. Dabei schickt sie zwei Jugendliche auf eine spannende Zeitreise ins 17. Jahrhundert.
Nach dem Studium der Geschichte und Volkskunde in Münster hat die heute 68-Jährige zwischen 1991 und 1996 in Raesfeld gelebt und gearbeitet und drei Bücher über die Ortshistorie geschrieben. Jetzt legt Ingrid Sönnert ihr erstes Kinderbuch vor. Der Titel des 116-seitigen Bands: „Niki, Lisa und das schwarze Loch.“ Darin schickt sie zwei Jugendliche per Zeitreise ins Raesfeld des 17. Jahrhunderts.
„Das ist etwas ganz anderes“, beschreibt die Autorin den Unterschied zwischen dem wissenschaftlichen Schreiben und der Arbeit für Kinder. Die Autorin hat ein zweijähriges Fernstudium im Fach Kinderliteratur absolviert. „Das hat sehr geholfen“, sagt sie dazu. „Wie schreibe ich für Kinder?“, diese Frage habe sie beschäftigt. Dass die Autorin gelernte Erzieherin ist, in einem Kinderheim und in einer Außenwohngruppe gearbeitet hat, war bei dem Kinderbuchprojekt von Vorteil.
Bis 2018 Stadtarchiv geleitet
Auf der Faktenseite war es einfacher: Dabei konnte sie auf ihr Fachwissen zurückgreifen. Nach der Mitarbeit am Aufbau eines Museums an der Universität Bonn hat sie bis 2018 das Archiv der Stadt Meckenheim geleitet.
Denn: „Die historischen Fakten müssen stimmen“, betont Ingrid Sönnert. Diese bildeten das „Skelett“ ihres Textes, alles andere sei Fiktion und erfunden. Um bei der Beschreibung der historischen Gebäude auf Nummer sicher zu gehen, habe sie Freilichtmuseen besucht, um sich ein genaues Bild zu machen, erklärt Sönnert.
Denn ihre Geschichte spielt zum Teil im Jahr 1646. Es beginnt in der Gegenwart: Der zehnjährige Niki verbringt seine Sommerferien bei den Großeltern in der Freiheit in Raesfeld, denn aus einer Reise mit Freunden ist nichts geworden. In Raesfeld freundet er sich mit der neunjährigen Lisa an.
Erbauer des Schlosses schützen
In einer alten Mühle im Tiergarten entdecken sie ein schwarzes Loch, das beide ins 17. Jahrhundert fallen lässt. Hier treffen sie das Mädchen Elsken. Die drei schmieden einen Plan, um den Erbauer des Schlosses, Alexander von Velen, vor einer Entführung durch hessische Söldner zu schützen. Doch der Weg zurück in die Gegenwart erweist sich als weitere Herausforderung.
„Ich hatte schon länger den Plan, etwas zum Dreißigjährigen Krieg und zum Schloss zu machen“, sagt Ingrid Sönnert. Da sie die Ortsgeschichte gut kenne, habe sie sich gesagt: „Versuche ich es mal.“
Die Namen der Personen in ihrem Buch habe sie aus alten Raesfelder Bevölkerungslisten entnommen, ergänzt sie. Denn über die Menschen, die zwischen 1498 und 1806 in Raesfeld, Erle und Homer lebten, hatte sie ein Buch verfasst.
Für Geschichte interessieren

Sie erklärt: „Die Geschichte ist mir so eingefallen.“ Wichtig sei nur: „Die Kinder müssen es verstehen.“ Die Autorin möchte Sieben- bis Zwölfjährige, für sie ist das Buch gedacht, für historische Themen interessieren. „Es schadet nicht“, antwortet sie auf die Frage, ob fehlende Ortskenntnisse beim Lesen ein Problem darstellen. Das Buch lasse sich auch ohne dieses Vorwissen lesen. Eine Fortsetzung der Geschichte sei möglich, ergänzt sie
450 Exemplare sind im Agenda-Verlag aus Münster erschienen. Ingrid Sönnert freut sich über erste positive Rückmeldungen auf das Buch. Aus privaten Gründen nach Meckenheim gezogen, hätten ihr junge Leser schon berichtet, dass sie mit ihren Eltern in Raesfeld waren, um sich Schloss und Freiheit genau anzuschauen. „Aus dem Buch kennen wir das ja schon“, hätten sie ihr versichert und ihr als Dankeschön Schokolade mitgebracht. „Das war schon berührend“, versichert sie.
Derzeit wird auch mit Schul-Vertretern darüber nachgedacht, eine Lesung in Raesfeld zu organisieren.
„Niki, Lisa und das schwarze Loch“ kostet 14,90 Euro und ist im Buchhandel zu bestellen.
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