Hauspreise in der Stadt und auf dem Dorf im Vergleich Unterschiede in Dorsten und Raesfeld

Hauspreise in Dorsten und Raesfeld im Vergleich
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Eine Folge von Corona war, dass Homeoffice in vielen Betrieben Einzug hielt. Von einem Stadtflucht-Trend gehen manche Experten aus und begründen diesen auch mit der Bezahlbarkeit des Wohnraums. Trotz Zinsanstieg, Energiekrise und Inflation stieg laut Grundstücksmarktbericht 2023 in Dorsten der Kaufpreis für Häuser beispielsweise um durchschnittlich 7,7 Prozent.

Aber wäre ein Hauskauf im benachbarten Raesfeld, eine Gemeinde mit eher dörflichen Strukturen, so viel günstiger? Vergleicht man die Preise in den Grundstücksmarktberichten von Dorsten und Raesfeld, muss man sich zunächst vor Augen halten, dass dabei recht kleine Fallzahlen für die Durchschnittspreise herangezogen werden. In Raesfeld zum Teil so klein, dass Gruppen mit anderen Orten gebildet werden.

Weniger Käufe und Verkäufe

In Dorsten etwa ist die Zahl der Kauffälle 2022 im Vergleich zum Vorjahr regelrecht eingebrochen: um 24 Prozent. Um 7 Prozent ging die Zahl der Kauffälle im Gebiet des Gutachterausschusses im Kreis Borken zurück. Und natürlich müssten eigentlich auch Quadratmeterzahlen, Modernisierungsgrad und mehr berücksichtigt werden, um eine echte Vergleichbarkeit herzustellen.

Bei den freistehenden Ein- und Zweifamilienhäusern wurden 2022 in Dorsten am häufigsten Häuser gehandelt, die zwischen 1950 und 1974 gebaut wurden. In Dorsten waren dies 23 mit einem Durchschnittspreis von 428.000 Euro. Weniger als drei Häuser in diesem Alterssegment wurden in Raesfeld 2022 ge- und verkauft, weshalb der Grundstücksmarktbericht aus statistischen Gründen nur einen Durchschnittspreis für Isselburg, Heiden, Reken und Raesfeld ausgibt: Und der liegt bei nur 246.000 Euro.

Ein- und Zweifamilienhäuser

Für freistehende Ein- und Zweifamilienhäuser, die von 1975 bis 1994 gebaut wurden, zahlten Käufer 2022 in Dorsten durchschnittlich 539.000 Euro, während es in Isselburg, Heiden, Reken und Raesfeld in dieser Baujahresgruppe einen Durchschnittspreis von 406.000 Euro gab.

Direkt vergleichen kann man Durchschnittspreise zwischen Dorsten und Raesfeld bei Doppelhaushälften und Reihenendhäusern. Denn im Alterssegment von 1995 bis 2009 werden in Raesfeld 2022 vier Kauffälle ausgewiesen, in Dorsten elf. Der Unterschied beim Durchschnittspreis ist allerdings relativ gering: In Dorsten wurden 391.000 Euro im Durchschnitt gezahlt, in Raesfeld sogar 404.000 Euro.

Teures Pflaster

Durchgängig günstiger ist ein Kauf von Häusern also in Raesfeld nicht. Im Kreis Borken hat der Gutachterausschuss Immobilienrichtwerte für Ein- und Zweifamilienhäuser errechnet und weist Raesfeld im Vergleich zu den anderen Kommunen als recht teures Pflaster aus. Teurer als die 1930 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche in Raesfeld ist es im Gebiet des Ausschusses nur noch in Rhede mit 2030 Euro.

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