Der Einstieg in die Musik war für alle gleich. Alle begannen ihre musikalische Reise am Klavier. Mit fünf bis sieben Jahren wurden sie von ihrer Mutter, Hoyen Nguyen, zur Musik geführt. Ihr Mann liebe Bach-Musik und sie das Singen, erklärt sie.
Und deshalb wollte sie auch ihren Kindern die Freude der Musik nahebringen. „Sie sollten eine Muse zur Entspannung haben“, sagt sie.
So ist es dann auch gekommen. Alle haben mit der Zeit eine eigene Liebe zur Musik entwickelt. Der 17-jährige Vincent und somit auch der älteste der drei, findet Ruhe in der Musik. „Ich finde es einfach schön, spielen zu können“, sagt er.
Geschwister spielen noch Zweitinstrumente
Seine 16-jährige Schwester Teresa sei kein großer Fan des regelmäßigen Übens, aber sie genieße es einfach, frei auf dem Klavier zu spielen und sich eigene Melodien auszudenken. Fedora hingegen schätzt genau das. Die 14-Jährige erfülle das Erfolgsgefühl, wenn man nach langem Üben ein Stück gut spielen könne.
„Wenn man das gerne macht, macht man das einfach. Man hat eine Leidenschaft.“
Neben dem Klavier beherrschen alle drei jeweils noch ein anderes Instrument. Teresa habe zwischenzeitlich keine Lust mehr auf das Klavier gehabt und die Flöte für sich entdeckt.
Da ihre Mutter die Blockflöte irgendwann nicht mehr hören konnte, kam sie auf die Querflöte. Mittlerweile sei sie aber wieder mehr zum Klavier zurückgekehrt. Sie spiele die Querflöte noch in ihrer Ensemble-AG an der Schule, welche jede Woche donnerstags stattfinde.
Ausbildung zum C-Kirchenmusiker
Vincent und Fedora sind den Tasteninstrumenten treu geblieben. Neben Klavier spielen beide noch die Orgel und das auch nicht ohne Grund. Vincent hat die Aufnahmeprüfung bestanden und macht aktuell die Ausbildung zum C-Kirchenmusiker in Xanten. Dies ist eine zweijährige kirchliche Ausbildung, bei der er sein Orgelspiel verfeinern und Dinge wie Chorleitung, Liturgie, also den Aufbau einer Messe, und Gehörbildung lernen kann. Nach der Ausbildung kann er Gottesdienste begleiten und theoretisch auch Chöre leiten.
Auch Fedora lernt gerade, unter ihrem Lehrer Thomas Harnert, die Orgel zu spielen, um ebenfalls die C-Kirchenmusiker-Ausbildung zu machen. Die Gemeinde fördere sie dabei, indem sie die Orgelstunden bezahlt, erklärt Fedora.
Mitglieder im Kirchenchor
Auch Pastor Fabian Tilling von der Gemeinde St. Martin in Raesfeld freue sich darüber, da es nicht mehr viel Nachwuchs für die Orgel gebe, erklärten Fedora und Vincent.
Die drei Geschwister sind auch Mitglieder eines Chores, welchen Fedoras Lehrer Thomas Harnert leitet. Sie seien zwar die jüngsten im Chor, fühlen sich aber nie fehl am Platz. Alle haben ihren Spaß daran, einfach zusammen zu singen. Auch Mutter Hoyen findet, dass der Chor eine gute Sache sei. Das Singen im Chor sei ein Gemeinschaftserlebnis, in dem man zusammen Freude teile, sagt sie.
Auf die Frage, wie Vincent mit Chor, der C-Ausbildung, seinen Musikstunden und der Schule alles unter einen Hut bekommt, antwortet er nur, dass er darüber gar nicht nachdenke. „Wenn man das gerne macht, macht man das einfach. Man hat eine Leidenschaft“, erklärt er.
Pläne für die Zeit nach dem Abitur
Für die Zeiten nach dem Abitur haben alle schon Pläne. Vincent hat sich bereits für duale und Vollstudiengänge im Bereich Informatik beworben, und auch Fedora und Teresa finden den mathematisch-technischen Bereich für ihre Zukunft interessant. Somit hätte keiner vor, hauptberuflich in die musikalische Richtung zu gehen. Die Musik sei eher eine Leidenschaft, erklärt Vincent. Hautberuflich könne er sich das nicht unbedingt vorstellen. Er wolle aber nach seiner C-Musiker-Ausbildung nebenbei als Kirchenmusiker tätig sein.