Freie Trauung im Trend Raesfelder ist als bester Trauredner nominiert

Freie Trauung im Trend: Raesfelder als bester Trauredner nominiert
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Die Wedding King Awards gelten als größte Preisverleihung Deutschlands innerhalb der Hochzeitsbranche. Der 38-jährige Raesfelder Benjamin Mikolajewski ist als bester Trauredner nominiert.

Am 7. April beginnt die Vorentscheidung, bei der für Benjamin Mikolajewski durch ein Onlinevoting (www.wedding-king-awards.de) abgestimmt werden kann. Am 14. April folgt die große Verleihung der Vorentscheide durch ein weiteres Onlinevoting.

Benjamin Mikolajewski beim Videodreh für seine Nominierung als bester Trauredner bei den Wedding King Awards
Benjamin Mikolajewski beim Videodreh für seine Nominierung als bester Trauredner bei den Wedding King Awards © Privat

Wie kommt es, dass Sie heute Trauredner sind?

„Ich bin derzeit noch Standesbeamter bei der Stadt Marl und stellte schnell fest, dass ich mehr möchte, etwas Intensiveres. Es war der Wunsch nach etwas Eigenem, nach der persönlichen Zusammenarbeit mit den Brautpaaren. Ich nenne das immer ‚die gemeinsame Reise‘. Auch ‚Road to‘ - der gemeinsame Weg, den man bis zum Hochzeitstag geht.“

Worin liegt der Unterschied zwischen einer standesamtlichen und einer freien Trauung?

„Für mich auf jeden Fall in der Zusammenarbeit mit den Brautpaaren. Das war auch schon zu Beginn eines meiner größten Learnings. Alles ist lockerer. Als Dienstleister ist man ganz anders Teil der Hochzeitsgesellschaft. Heißt: Man ist nicht die Behörde, die man vertritt, sondern im Idealfall ein Freund, der eine Rede hält. Bei der freien Trauung schauen wir gemeinsam, wie diese aussehen soll und lernen uns noch besser kennen.“

Was haben Sie vorher beruflich gemacht?

„Nach der Schule habe ich eine Ausbildung zum Bürokaufmann gemacht, war dann zehn Jahre bei einem Katholischen Träger für Kindertageseinrichtungen und bin dann bei der Stadt Marl gelandet. Dort habe ich für mich entdeckt, dass mir das Reden vor Leuten Spaß macht.

Außerdem war ich lange Zeit in der Politik tätig - also auch reden, aber etwas trockener. Ich bin immer noch in der SPD und da war ich lange Zeit Juso-Vorsitzender in Marl. Begegnungen und aktiv auf Menschen zuzugehen, das ist genau meins.“

Der 38-jährige Raesfelder bei einer freien Trauung
Der 38-jährige Raesfelder bei einer freien Trauung © Privat

Was motiviert Sie in Ihrer Arbeit?

„Einfach die Zusammenarbeit mit den Menschen - die verschiedenen Lebenswege zu sehen. Die Lebenswege aus dem Freundes- und Bekanntenkreis kenne ich und habe sie größtenteils mitverfolgt. Durch diese Arbeit kann ich auch mal ganz andere Wege begleiten und ganz andere Möglichkeiten sehen.“

Was ist das Besondere an Raesfeld?

„Vorteil ist definitiv für mich das Landleben. Ich komme ursprünglich aus Marl und bin der Liebe wegen nach Raesfeld gezogen. Auch wenn ich es vorher nicht gedacht hätte, fühle ich mich hier sehr wohl. Ich genieße, dass man hier einfach vor die Tür und joggen gehen kann.

Oft gehe ich nach Brautgesprächen laufen und in der Natur kommen mir dann die ganzen Ideen für die Reden. Und natürlich die Nähe zum Schloss: Raesfeld ist auch im Ruhrgebiet immer ein Begriff. Thema Hochzeiten.“

Welche Bedeutung hat die Traurede am Hochzeitstag?

„Die Traurede ist der Startschuss der Feier. Daher ist mir auch wichtig, dass alle mitgenommen werden. Natürlich muss sich auch das Brautpaar in der Rede wiederfinden - davon lebt die Geschichte. Bei dem Aufbau der Rede sind Menschenkenntnis das A und O. Deshalb ist es wichtig zu schauen, was sind das für Personen vor mir? Wie baue ich die Rede am besten auf? Jede Geschichte ist individuell und natürlich auch würdig entsprechend gehalten zu werden.“

Benjamin Mikolajewski während er eine Traurede hält.
Benjamin Mikolajewski während er eine Traurede hält. © Privat

Warum sollten sich Brautpaaren an ihrem großen Tag für Sie entscheiden?

„Ich glaube, weil ich gut mit Menschen kann - auch mit verschiedensten Menschen. Das Wichtigste ist einfach, dass die Sympathie da ist. Deswegen lernt die Rednerinnen oder Redner kennen! Ich sage immer: Macht die Augen zu und stellt euch vor, ob ihr einen Abend mit mir an der Theke verbringen könnt. Wenn das gegeben ist, liegt auf jeden Fall ein wichtiger Grundstein in Bezug auf Sympathie.“

Aus welchen Gründen sollte man sich überhaupt für eine freie Trauung entscheiden?

„Ich frage immer, warum sich Brautpaare für eine freie Trauung entscheiden. Meistens liegt der Grund darin, dass mit der Institution Kirche nicht mehr so viel verbunden wird.

Viele wünsche sich auch, dass die Feier individueller auf sie zugeschnitten wird. Oftmals ist es in der Katholischen Kirche von der Form und von den Abläufen etwas strenger geregelt. Eine freie Trauung kann überall stattfinden und ist in ihrem Ablauf individuell. Kirchliche Elemente wie das Vaterunser oder Segenswünsche in Form von Fürbitten kann man trotzdem einbauen.“

Welche Wünsche haben Sie mit Blick auf die Nominierung?

„Natürlich wünsche ich mir, dass die Leute mich am 14. April wählen und ich ins Finale komme. Und, dass die Leute mich kennenlernen und sagen: ‚Mensch, fände ich schön, wenn der unsere Traurede hält.‘ Ich wünsche mir, dass dieses Fundament, was derzeit geschaffen wird, irgendwann wachsen kann.

Das Finale der Wedding King Awards findet am 3. November in der Flora in Köln statt. „Mein Ziel ist es, natürlich im Finale dabei zu sein und ein Stück weit natürlich auch unsere Region zu vertreten.“