Jeden ersten und dritten Dienstag im Monat ist bei der Feuerwehr Erle Übungsabend angesagt – nichts Neues. Dass man sich anschließend in gemütlicher Runde an einen Tisch setzen kann, hingegen schon. Und das nicht auf Bierbänken in der Fahrzeughalle, sondern im brandneuen Gerätehaus.
Vor rund eineinhalb Jahren haben die Arbeiten am neuen Gerätehaus begonnen. Anfang April konnte der Löschzug in den Anbau einziehen. „Die Motivation steigt natürlich extrem“, sagt Löschzugführer Frank Prochnow.
Dass der Umzug endlich stattfinden konnte, freut die Einsatzkräfte. „Wir hatten eine ganze Zeit lang kein Wasser. Wir haben dann Wasser vom Fahrzeug genommen und konnten in die Turnhalle rein, aber mal eben Hände waschen war nicht.“
Anfangs sei das kein Problem gewesen, aber weil die Arbeiten etwas länger als eigentlich geplant gedauert hätten, seien sie jetzt froh, dass alles soweit fertig ist. „Besonders in den letzten Wochen konnten wir sehen, dass es endlich vorwärts geht“. Lediglich kleine Restarbeiten stehen noch an, bis es für den Löschzug zurück in den Alltag geht.
Umkleiden und Sanitäranlagen
Und der wird erstmal von einer Umgewöhnungszeit geprägt sein: Schließlich wurde hier alles einmal umgekrempelt. „Neu sind unsere Alarmumkleiden“, erklärt der Löschzugführer. „Vorher waren die Spinde hinter den Fahrzeugen in der Fahrzeughalle. Das ist viel zu gefährlich und nicht mehr erlaubt.“
Deswegen bietet der etwa zehn Meter lange Anbau jetzt getrennte Umkleiden für Männer und Frauen mit eigenen Eingängen und einem Einbahnstraßensystem. Für den Ernstfall, wenn es schnell gehen muss. „So kommt man sich nicht mehr entgegen und die Unfallgefahr ist viel geringer.“ Außerdem gibt es getrennte Sanitäranlagen mit Toiletten und Duschen.

Frauenpower in der Feuerwehr
Und das ist auch nötig: Zu den 42 aktiven Mitgliedern zählen nämlich auch zwei Frauen. Ein paar mehr kommen durch den nächsten Rutsch der Jugendfeuerwehr dazu.
Durch den Anbau können Mitglieder jetzt auch private Kleidung sowie Einsatzkleidung lagern. Die Trennung ist mittlerweile gesetzliche Pflicht. Mit Blick auf die Arbeiten sagt der Löschzugführer: „Das ist ein ganz großer Schritt nach vorne, alleine wegen der eigenen Sicherheit.“ Und natürlich auch für die Gemeinschaft. „So ein Umzug in die neuen Räume ist auch für die Mannschaft schön.“
Das Go kam vor knapp zwei Jahren
Am 30. Januar 2023 wurde im Bau- und Umweltausschuss grünes Licht für die Erweiterung des Feuerwehrgerätehauses gegeben. In vorangehender Berichterstattung schrieb unsere Redaktion von Kosten von rund 800.000 Euro. Was letztlich unterm Strich stand, sagt Löschzugführer Frank Prochnow nicht.
„Jetzt hoffen wir, dass der Alltag wieder eintritt und wir wieder normal üben und einen normalen Dienst machen können“, sagt er. Und für alle, die sich ein eigenes Bild machen wollen, stehen die Türen des neuen Gerätehauses am Samstag, den 30. August, offen.

Rundgang durch das neue Feuerwehrgerätehaus auf dorstenerzeitung.de