Zwischen Naturschutz und Erholung Ranger patrouilliert künftig in Wäldern im Kreis Coesfeld

Naturschutz und Erholung: Ranger patrouilliert in Wäldern im Kreis Coesfeld
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In den Wäldern und Naturschutzgebieten im Kreis Coesfeld ist künftig ein Ranger im Einsatz. Er soll vermitteln zwischen Naturschutz und Menschen auf der Suche nach Naherholung. Kreis Coesfeld und der Landesbetrieb Wald und Holz NRW haben dafür ein Projekt gestartet.

Martin Schönfelder heißt der neue Ranger im Kreis Coesfeld. Er soll künftig bei Problemen mit übermäßiger Freizeitnutzung im Wald und in den Flächen vermitteln. Schon lange vor Corona waren die Wälder des Münsterlandes beliebte Erholungsgebiete, weiß der Kreis Coesfeld. Die Vorstellung, wie man den Wald nutzen und sich dabei entspannen kann, ob zu Fuß, mit dem Rad oder zu Pferde, ist dabei von Mensch zu Mensch ganz unterschiedlich. „Doch durch die intensive Nutzung in der Freizeit kann es schnell zu Schäden an der Natur und Konflikten untereinander kommen“, heißt es vom Kreis. Besonders in den Wäldern der Baumberge sei auffällig, wie sehr die Wälder überbeansprucht werden.

Kontrollen und Führungen

Doch auch das Schutzgebiet der Borkenberge in Lüdinghausen wird ein Einsatzgebiet des Rangers. Martin Schönfelder ist 40 Jahre alt und kommt aus Burgsteinfurt. Er soll künftig Wissen über den Wald vermitteln, die Waldbesucher zu einem rücksichtsvollen Miteinander anhalten und für weniger Fehlverhalten in der Natur sorgen. „Das soll nicht nur Kontrolle sein“, sagt Christoph Steinhoff von der unteren Naturschutzbehörde des Kreises über die Ranger-Aufgaben. „Der Job soll auch Spaß machen.“ Daher solle der Ranger nicht nur mit dem erhobenen Zeigefinger auf die Menschen in der Natur zugehen.

Neben Kontrollen könne der Ranger auch erklären, könne Schulungen und Führungen anbieten, erklärt Steinhoff. Gerade in den Borkenbergen soll er auch Präsenz zeigen. „Insbesondere für das große Schutzgebiet der Borkenberge, die unter einer nicht zulässigen Freizeitnutzung vor allem durch Motorcrossfahrer zu leiden haben, versprechen wir uns durch den Ranger eine bessere Kontrolle“, so Christoph Steinhoff.

Adalbert Koch, Leiter des Regionalforstamts Münsterland (v.l.) und Landrat Dr. Christian Schulze Pellengahr begrüßen Ranger Martin Schönfelder zusammen mit Thomas Zimmermann, Leiter des Naturschutzzentrums Kreis Coesfeld, und Christoph Steinhoff, Fachdienstleiter Natur- und Bodenschutz beim Kreis.
Adalbert Koch, Leiter des Regionalforstamts Münsterland (v.l.) und Landrat Dr. Christian Schulze Pellengahr begrüßen Ranger Martin Schönfelder zusammen mit Thomas Zimmermann, Leiter des Naturschutzzentrums Kreis Coesfeld, und Christoph Steinhoff, Fachdienstleiter Natur- und Bodenschutz beim Kreis. © Kreis Coesfeld

Ranger Martin Schönfelder soll nicht nur in Waldgebieten Präsenz zeigen. Laut der gemeinsamen Vereinbarung, die der Landesbetrieb Wald und Holz mit dem Kreis Coesfeld getroffen hat, soll der Ranger auch die offenen, nicht bewaldeten Naturschutzgebiete betreuen. Es soll regelmäßige Arbeitsgespräche mit dem Ranger geben, um Maßnahmen abzustimmen, sagt Thomas Zimmermann, Leiter des Naturschutzzentrums Kreis Coesfeld, das die Naturschutzbehörde bei der Betreuung der Naturschutzgebiete fachlich unterstützt.

Das Projekt erfolgt in Kooperation mit dem Landesbetrieb Wald und Holz NRW. Der Landesbetrieb stellt dabei Personal und Ausrüstung, während der Kreis Coesfeld sich an den Personalkosten beteiligt. Dieses Projekt ist auf zwei Jahre angelegt, mit einer Option auf eine Verlängerung um weitere drei Jahre. Landrat Dr. Schulze Pellengahr zeigte sich erfreut: „Mit dieser neuen Kooperation werden die Möglichkeiten, den Wald zu schützen, entscheidend ausgeweitet, sodass sich Waldschutz und Naherholung nicht gegenseitig ausschließen müssen.“

Ranger in der Region

Ähnliche Projekte gibt es auch bereits im Kreis Steinfurt, wo ein Ranger ebenfalls Präsenz zeigt und Führungen anbietet. Auch in der Haard bei Haltern bietet ein Ranger zum Beispiel Walderlebnistouren zu interessanten Plätzen der Region an. Dort sind die Wald-Ranger ausgebildete Forstwirte, die zusätzlich Prüfungen in Natur- und Landschaftspflege abgelegt haben. Sie halten den Wald instand, versorgen Wild und forsten den Wald auf. Daneben haben sie auch einen Bildungsauftrag, um den Erholungssuchenden den Wald näher zu bringen.

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