Nächste Sichtung eines Wolfes in Olfen gemeldet Auswertung eines Videos dauert weiter an

Nächste Sichtung eines Wolfes gemeldet: Auswertung dauert weiter an
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Kaum ein anderes Wildtier sorgt für so viel Aufregung wie der Wolf. Dort, wo er gesichtet wird, löst er neben Begeisterung vor allem Besorgnis aus. Nachdem vor wenigen Tagen erstmals eine mutmaßliche Sichtung in Olfen bekannt wurde, gibt es nun eine weitere Meldung von ähnlicher Stelle.

Das bestätigte das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (Lanuv) am Mittwoch (28. Februar). Die jüngste Sichtung sei Mittwochfrüh um kurz nach Mitternacht telefonisch gemeldet worden, so die Behörde. Die „Nachrichtenbereitschaftszentrale“ des Lanuv ist rund um die Uhr für die Meldung von Wolfssichtungen erreichbar.

Der Melder schildert die nächtliche Begegnung mit dem Tier bei Facebook so: „Ich habe den Wolf gerade fast überfahren, oben an der Füchtelner Mühle, noch circa 500 Meter weiter stadtauswärts.“ In Nähe der Füchtelner Mühle war es auch, wo eine Olfenerin am 23. Februar ebenfalls einen Wolf gesichtet haben will.

Sichtungen dieser Art sind erst einmal nicht ungewöhnlich – zumindest für das Lanuv. Aktuell gingen viele Meldungen zu Wolfssichtungen aus vielen Regionen dort ein, heißt es von dem Landesamt. Der Grund: Die Tiere sind in ihrer Wanderzeit. Junge Rüden im Alter von etwa zwei Jahren verlassen im Frühjahr ihre alten Rudel auf der Suche nach einem neuen Revier.

Ergebnis im März

Ob es sich bei den Meldungen aus Olfen tatsächlich um die Sichtung eines Wolfes handelt, steht noch nicht abschließend fest. In einem ersten Schritt müsse geprüft werden, ob vorliegendes Foto- oder Videomaterial zum angeblichen Sichtungsort passt. Es sei auch schon vorgekommen, dass Fotos von der Nordseeküste als Wolfssichtung in den Alpen ausgegeben wurden, so das Lanuv.

Aus diesem Grund sei es wichtig, dass die Meldenden ihre Kontaktdaten hinterlassen, damit sich ein örtlicher Wolfsberater idealerweise mit ihnen am Sichtungsort treffen und sich ein Bild machen kann.

Wolf oder kein Wolf? Das muss noch geklärt werden.
Wolf oder kein Wolf? Das muss noch geklärt werden. © Nadine Stegemann

In der ersten Olfener Sichtung habe das Videomaterial zur gemeldeten Örtlichkeit gepasst. Nun müssen Experten das Video analysieren. Das Ergebnis – ob Wolf oder nicht – wird noch auf sich warten lassen, teilt das Lanuv mit. Frühestens in der ersten Märzwoche rechnen die Verantwortlichen mit einem Ergebnis.

70 Kilometer täglich

Sollte es sich tatsächlich um einen Wolf handeln, heißt das aber nicht, dass dieser in der Region bleibt. Immerhin können die Tiere täglich über 70 Kilometer zurücklegen. Ein Wolf, der heute in Olfen gesichtet wird, könnte morgen somit schon in den Niederlanden unterwegs sein. Ende vergangenen Jahres konnte nachgewiesen werden, dass ein Wolfsrüde von der Insel Rügen über 1000 Kilometer bis in den Kreis Kleve zurückgelegt hat.

Offen bleibt vorerst auch, ob es sich bei beiden Sichtungen um dasselbe Tier handelt. Das könne nur über eine DNA-Probe zweifelsfrei festgestellt werden, so das Lanuv. Die wird üblicherweise bei gerissener Beute des Wolfes genommen.