Aufregung auf dem Weg zur Wieschhofschule: Am Donnerstagmorgen (14. Dezember) gegen 7.30 Uhr wurde offenbar ein Mädchen nahe dem Kreisverkehr Eversumer Straße von einem fremden Mann mit Glatze angesprochen, der langsam mit seinem grünen Auto neben ihr fuhr, und aufgefordert, einzusteigen. Das geht aus einer Mail hervor, die Schulleiterin Petra Deuker am gleichen Morgen an die Eltern der Schule richtete und deren Text der Redaktion vorliegt.
Lauftaxis als Vorschlag
Das Mädchen und zwei Kinder, die mit dabei waren, seien dann schnell weiter zur Schule gerannt und hätten eine Lehrerin informiert. „Ich möchte, dass sowohl Eltern als auch Lehrer alle Kinder dahingehend sensibilisieren, nicht auf Fremde zu hören“, mahnt die Leiterin der Wieschhofschule angesichts dessen, was die Schüler und Schülerinnen erzählt hatten. Es sei wichtig, dass die Kinder sofort wegrennen oder um Hilfe schreien, wenn Fremde sie ansprechen oder zu etwas auffordern. Es sei deshalb durchaus sinnvoll, dass Eltern in der dunklen Jahreszeit sogenannte „Lauftaxis“ einrichten und Kindergruppen im Wechsel morgens zu Fuß zur Schule begleiten.

Fälle kommen immer wieder vor
Der Polizei war einige Stunden nach dem Vorfall (14. Dezember gegen 12 Uhr) noch nichts zu dem konkreten Fall bekannt. „Wir sollten am besten möglichst schnell über solche Vorwürfe informiert werden. Dann können wir einschätzen, wie die Lage ist, und gegebenenfalls Maßnahmen einleiten“, erläuterte Nadine Juds, Pressesprecherin der Polizei im Kreis Coesfeld. Aktuell seien im Kreis keine weiteren derartigen Fälle bekannt. Grundsätzlich komme es aber immer wieder dazu, dass Kinder entsprechende Vorfälle schildern und Erwachsene diese bei der Polizei melden.
„Wir wissen das richtig einzuordnen. In den meisten Fällen bewahrheitet sich die Sorge aber zum Glück nicht“, weiß die Polizeisprecherin. Denn in mehreren Fällen würden sich Kinder entsprechende Geschichten nur ausdenken oder es komme zu Missverständnissen. Deshalb sei es grundsätzlich nicht immer sinnvoll, zu früh zu warnen. Das bezieht sie allerdings bewusst nicht auf den aktuellen Fall, zu dem ihr bislang keine Informationen vorliegen.
Tipps für Eltern
Wenn Ihr Kind von einem Vorfall berichtet, bei dem es von einer fremden Person angesprochen und sogar bedrängt wurde sind die polizeilichen Tipps an Eltern:
- Bemühen Sie sich, Ruhe zu bewahren.
- Vermitteln Sie Ihrem Kind, dass es bei Ihnen in Sicherheit ist.
- Geben Sie dem Kind die Bestätigung, dass es richtig war, sich Ihnen anzuvertrauen.
- Glauben Sie Ihrem Kind.
- Hören Sie der Schilderung Ihres Kindes aufmerksam zu, ohne „nachzubohren“.
- Lassen Sie Ihr Kind mit eigenen Worten berichten und legen Sie ihm keine Antworten in den Mund.
- Verständigen Sie in Akutsituationen sofort über den Polizeiruf 110 die Polizei, damit weitere Maßnahmen schnell eingeleitet werden können.
- Informieren Sie auch dann die Polizei, wenn die Tat schon einige Stunden zurückliegt.
- Die Polizei nimmt Ihre Schilderung immer ernst. Dazu sind detaillierte Angaben Ihres Kindes zu den Tatumständen und zur Täterbeschreibung erforderlich.
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