Müll direkt vor dem Wertstoffhof Olfen entsorgt Möglicherweise Hinweise auf Verursacher

Müll vor dem Wertstoffhof entsorgt: Möglicherweise Hinweis auf Verursacher
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Wilde Müllkippen sind ein Problem – und „müssen nicht sein“, wie die Olfener Stadtverwaltung auf ihrer Internetseite schreibt und den Verursachern mit einer Strafe droht. „Dabei geht es viel einfacher, indem man seinen Müll, der nicht in die Abfalltonnen passt, am Wertstoffhof der Stadt Olfen entsorgt.“ Das, was die städtischen Mitarbeiter in der zweiten Januarwoche erwartete, war damit wohl nicht gemeint.

Ausgerechnet unmittelbar vor den Toren des Wertstoffhofes zog sich ein riesiger Müllhaufen mit verschiedenem Hausrat über den Grünstreifen. Holzmöbel, alte Fernseher, Teppiche und andere ausrangierte Gegenstände wurden von Unbekannten an der Rudolf-Diesel-Straße – offenbar in einer Nacht- und Nebelaktion – abgeladen.

Für die Stadt ein Ärgernis, in diesem Fall ist es aber nicht ausgeschlossen, dass die Täter ermittelt werden können. „In der Müllablagerung wurden diverse Unterlagen gefunden, die auf den Verursacher hinweisen könnten“, teilt Stadtsprecherin Mouraina Heuse mit. Sie kündigt an: „Hier wird ein diesbezügliches Ermittlungsverfahren eingeleitet. Den Verursacher erwartet ein Bußgeld, welches sich im Hinblick auf die Masse an Müll im vierstelligen Bereich bewegen könnte. Zudem hat er die Kosten der Entsorgung zu tragen.“

Ordnungsdienst ermittelt

Eine illegale Müllablagerung in dieser Größenordnung sei zwar eher selten, komme jedoch leider immer mal wieder vor, wie es das Beispiel der Ablagerung von Autoreifen in Vinnum zeigt: Im Oktober 2023 hatten Unbekannte mehrere Reifensätze an der Lippebrücke illegal entsorgt. Der Kommunale Ordnungsdienst versuchte anschließend, die Täter zu ermitteln.

Wilde Müllkippe
Im Müll wurden auch Unterlagen entdeckt. © Stadt Olfen

„Diese wilden Müllkippen sind ein Thema, das uns alle besonders ärgert. Es ist unglaublich, was Menschen einfach am Straßenrand und in Wald und Wiese entsorgen“, sagte Fachbereichsleiter Thorsten Cornels seinerzeit zu dem Thema. Die meisten Taten zahlen sich offenbar aber nicht aus, denn wer erwischt wird, muss tiefer ins Portmonee greifen, als für die reguläre Entsorgung fällig geworden wäre: Die Stadt spricht von einer Aufklärungsquote von 70 Prozent.

Schätzung problematisch

Auf welchen Kosten die Stadt wegen illegaler Müllkippen sitzen bleibt, kann die Verwaltung nicht beziffern: „Die Schätzung der Entsorgungskosten ist problematisch, da sich diese natürlich jeweils an der Art des jeweiligen Abfalls orientieren.“ So sei der Fund von Sondermüll deutlich höher zu bewerten als andere Müllarten. Einen solchen Fall gab es im Mai 2024. Da hatten Unbekannte unter anderem Altöl und weiteren Abfall an einem Waldweg im Sandforter Forst entsorgt. Ein Spezialunternehmen musste den Weg daraufhin auskoffern, um das Altöl fachgerecht entsorgen zu können.