Debatte um die Werteunion „Hohe Zufriedenheit innerhalb der CDU“

Debatte um die Werteunion: „Hohe Zufriedenheit innerhalb der CDU“
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Jahrelang war die „Werteunion“ innerhalb der Parteien CDU und CSU umstritten. Der 2017 gegründete Verein war zwar nie eine offizielle Gruppe der Christdemokraten, sah sich aber als Vertreter der Mitglieder des rechtskonservativen Flügels. Seit Januar 2024 ist die Werteunion als Partei eingetragen, im Mai gründete sich der NRW-Landesverband. Nun will die Gruppe auch in der Region Fuß fassen.

In der Kreisstadt Unna deutet sich die Gründung eines Kreisverbandes an. Das ausgegebene Ziel: Die Teilnahme an den Kommunalwahlen im kommenden Jahr. 20 Kilometer nordwestlich sieht man die Entwicklungen um die Kleinpartei noch entspannt.

„Der CDU Olfen sind keine Bestrebungen bekannt, in Olfen einen Ableger der Werteunion zu gründen. Das Thema spielt daher im Stadtverband keine Rolle und nimmt auch keinen Raum ein“, teilt Marion Danielczyk mit. „Mit rein hypothetischen Spekulationen über mögliche Gründungen in Stadt oder Kreis befassen wir uns weder im Stadtverband noch in der Fraktion. Das wird dann angegangen, wenn es an dem ist“, so die Stadtverbandschefin.

Keine Unzufriedenheit

Wie sich ihre Partei in einem solchen Fall – auch im Hinblick auf eine politische Zusammenarbeit – positionieren würde, bleibt vorerst unbeantwortet.

Dass sich nach einer lokalen Werteunion-Gründung im Ort vereinzelt CDU-Mitglieder der neuen Partei anschließen würden, glaubt Danielczyk nicht: „Eine Unzufriedenheit unter unseren Mitgliedern – auch einzelnen – ist nicht feststellbar. Das liegt unter anderem auch daran, dass umgekehrt eine hohe Zufriedenheit innerhalb der CDU und auch den Wählerinnen und Wählern mit der lokalpolitischen Ausrichtung feststellbar ist.“

In Olfener Themen – zuletzt dem Kauf des Heidekruges – hätten sich ihr Stadtverband und die im Rat vertretene Fraktion sattelfest gezeigt, ist Marion Danielczyk überzeugt. „Das interessiert Olfen, das ist wichtig und da ist die CDU in der Kommunikation nach wie vor ganz nah an der Bürgerschaft und erfährt Zustimmung“, sagt die Vorsitzende des Stadtverbands.

Rechtsextremist mit Vorsitz

Die Werteunion unter Führung des ehemaligen Verfassungsschutzchefs Hans-Georg Maaßen sieht sich selbst als „neue CDU“. Seine Kleinpartei werde „für immer mehr Menschen zu einer Partei, die all die guten Seiten verkörpert, die einst die Christdemokraten ausgezeichnet haben“, behauptet der Vorsitzende der Werteunion, der mittlerweile von seiner ehemaligen Behörde als Rechtsextremist eingestuft und beobachtet wird.

In anderen Städten hat sich die CDU bereits klar gegen die Werteunion positioniert. „Diese Partei brauchen wir genauso wenig in Werne wie eine AfD und von daher sehen wir eine solche Gründung skeptisch“, sagte der dortige Stadtverbandschef Martin Cyperski, der die Werteunion als Wolf im Schafspelz bezeichnete und eine Zusammenarbeit im Vorhinein ausschloss.