
© Mahad Theurer
Wegen Ukraine-Konflikt: „Wir grüßen mit einem ruhigen Helau“
Schlüsselübergabe
Die feierliche Übergabe des Schlüssels der Stadt an den Olfener Karnevalsprinzen Mike Nocke stand im Zeichen des Ukraine-Konflikts. Trotz ernster Untertöne war auch Platz für etwas Närrisches.
Eine Coyote-Ugly-Bar solle in Olfen entstehen, forderte Karnevalsprinz Mike Nocke vom Olfener Karnevalsverein „Kitt“, nachdem ihm Bürgermeister Wilhelm Sendermann am Samstagnachmittag (26.2.) den Schlüssel der Stadt übergeben hatte. An diesem prangte eine weiße Taube.
Denn auch die närrische Liste der Karnevalsgebote, die Mike Nocke vortrug, konnte nicht über die Ernsthaftigkeit hinwegtäuschen, die der Ukraine-Konflikt in die Karnevals-Feierlichkeiten des Vereins hineingetragen hat.
Klare Worte des Bürgermeisters
Bürgermeister Sendermann wählte sehr deutliche Worte: „Hoffentlich setzt sich auch bei uns durch, dass wir unsere Anbiederungspolitik vollständig beenden müssen, wenn wir den Terroristen im Kreml stoppen und das Vertrauen unserer Bevölkerung nicht verlieren wollen.“ Für den Karnevalsverein täte es ihm leid, dass er durch Pandemie und Krieg nicht die gewünscht tollen Tage hat.
Feierlichkeiten angemessen
Ganz die Stimmung nehmen ließ sich der „Kitt“ aber nicht. „Diejenigen, die feiern wollten, sollten feiern, genauso sollte man Verständnis für jene haben, die nicht feiern wollten, verkündete „Kitt“-Vorstand Matthias Kortenbusch. Der „Kitt“ selbst gestaltete die Feierlichkeiten am Samstag angemessen. „Wir grüßen mit einem ruhigen Helau“, erklärte Kortenbusch.
Mahad Theurer, geboren 1989 in Witten, ist studierter Musikjournalist, davon abgesehen ist er stark sportbegeistert und wohnt als Schalke-Fan manchmal einfach in der falschen Stadt. Aber Ruhrgebietscharme, den es zu beschreiben gilt, haben Dortmund und Umgebung auch reichlich.
