Durchschnittlich etwa 123 Liter Wasser verbrauchen die Olfenerinnen und Olfener pro Tag. Damit das auch zuverlässig aus der Leitung sprudelt, muss die Stadt ein Konzept nachweisen. Die Wasserversorgung gehört als Teil der Daseinsvorsorge nämlich zu den Pflichtaufgaben der Städte und Gemeinden.
In Olfen wird diese Aufgabe – wie in vielen Orten im Ruhrgebiet und Münsterland – von der Gelsenwasser AG übernommen. Betriebsleiter Manfred Hochbein stellte dem Haupt- und Finanzausschuss (HFA) die Pläne für die Zukunft vor. Auf 28 Seiten ist festgehalten, wie die Wasserversorgung in Olfen für die kommenden sechs Jahre sichergestellt werden soll.
Für die Versorgung erstreckt sich das Wasserverteilnetz in der Stadt auf insgesamt 91 Kilometer Länge. Darüber hinaus liegen 40 Kilometer Anschlussleitungen unter der Erde, die zu 3.387 Hausanschlüssen führen. Gelsenwasser spricht von einer hohen Netzqualität. Die Zahl der Beschädigungen an den Wasserrohren ist in Olfen äußerst gering. Innerhalb eines Jahres werden lediglich 0,02 Schäden pro Kilometer festgestellt. „Es sind keine Schwachstellen bekannt, die Anlass für sofortige Maßnahmen geben“, heißt es zum Wassernetz in dem Konzept.
Der prognostizierte Wasserbedarf der Olfenerinnen und Olfener steigt – zumindest im Privatbereich. Bei der gewerblichen Kundschaft rechnet Gelsenwasser nicht mit großen Veränderungen. Insgesamt wird der Verbrauch in den kommenden Jahren eine Trinkwassermenge von 600.000 Kubikmetern überschreiten, so die Schätzung. 2016 waren es noch etwa 500.000 Kubikmeter. „Der Anstieg der Wasserabgabe ist auf die leicht ansteigende Bevölkerungsanzahl in Kombination mit einem erhöhten Pro-Kopf-Verbrauch während der Trockenjahre zurückzuführen“, so Gelsenwasser.

Bis zu 150 Stoffe im Wasser
Für die Olfenerinnen und Olfener wird das Wasser aus Stever und Mühlenbach im Wasserwerk Haltern aufbereitet, ehe es in das Rohrnetz gepumpt und als Trinkwasser aus dem Hahn kommt. Ein Frühwarnsystem alarmiert die Verantwortlichen bereits an den Zuflüssen bei verunreinigtem Wasser, sodass dieses erst gar nicht am Wasserwerk ankommt. Hierfür werden durchgehend an mehreren Stationen automatisiert Proben aus den Gewässern entnommen und analysiert.
Ermittelbar ist immer etwas: Etwa 150 verschiedene Spurenstoffe können im Trinkwasser nachgewiesen werden – allerdings üblicherweise in einer Konzentration von nicht einmal einem Mikrogramm pro Liter Wasser. „Wir sprechen bei der Menge von einem Stück Würfelzucker im Bodensee“, verdeutlicht Manfred Hochbein die Unbedenklichkeit für die Verbraucherinnen und Verbraucher.
Beschluss im Juli
Drei Wasserschutzgebiete im Bereich des Wasserwerks Haltern sollen das Risiko für eine Verunreinigung minimieren. Nicht nur die Anforderung der Trinkwasserverordnung werden laut Gelsenwasser eingehalten, auch werden die „versorgungstechnischen“ Ziele im Bezug auf Wassermenge und -druck stets erreicht. Dafür sorgen unter anderem zwei Tiefbehälter mit insgesamt 28.000 Kubikmeter Fassungsvermögen und 16 Pumpen.
Derzeit und zukünftig sei auch unter Berücksichtigung des Klimawandels von keiner Gefährdung der Wasserversorgung auszugehen, so das Fazit. Manfred Hochbein formulierte es gegenüber den HFA-Mitgliedern so: „Die Versorgung ist sicher – das gilt überall woanders aber auch.“ Nachdem im Juni das Konzept noch einmal politisch beraten werden soll, soll es am 2. Juli im Rat der Stadt beschlossen werden.