Am Samstag (3.2.) trafen im vollbesetzten eventwerk – vormals Stadthalle – Charleston-Damen auf Robin Hood, Zirkus-Direktoren auf eine Blechbüchsenarmee und ein Zebra auf das Schornsteinfeger-Pärchen. Kreative Kostüme, gerne mit Beleuchtung, bestimmten das Bild, dazu ein prall gefülltes Programm, durch das Diakon Stefan Börger und Daniel Brüning führten.
Die Akteure scheuten sich nicht, ihre Kirche kritisch zu beleuchten. So machten sich die Mitglieder von Pfarreirat und Kirchenvorstand Gedanken über die Arbeit eines Pastors in der Zukunft. Jeder, der Pastor Ulrich Franke kennt, erkannte ihn in Jan-Philipp Schlichtmann. Von seiner Sekretärin gebrieft, eilte der Pfarrer von Olfen nach Bösensell. Dort taufte er das Kind zweier Väter, um anschließend ein Paar in Selm zu trauen. Die direkt folgende Beerdigung in Nordkirchen delegierte er dann aber an die gerade geweihte Priesterin Maria Sanning, dargestellt von Christiane Pennekamp.

Auch die Messdiener ließen während ihres Rückblickes auf die Wallfahrt nach Mallorca die eine oder andere spitze Bemerkung fallen. Etwa darüber, was man unter dem Deckmantel der Kirche so machen könne. Auch über die Mitfahrbänke machten sie sich Gedanken. Spaß machte es zu sehen, wie die Messdiener die Sicherheitskontrolle am Flughafen darstellten. Ein mehrstimmiges „piele – piele – piele“ zeigte den Kontrolleuren versteckte Gegenstände an. Das lose Mundwerk der Olfener machte den Sicherheitsleuten schwer zu schaffen. Dem Publikum gefiel es.
Auch das Olfener Team aus dem Pfarrhaus machte den Besuchern viel Freude. Der Gardetanz der Schweizer Garde aus Pastor Franke, Pater Rajakumar, Pastoralreferent Martin Reuter und Organist Thomas Hessel war sicherlich ein Höhepunkt. Eine Zugabe war unumgänglich.
Dem Pastoralteam gute Arbeit bescheinigte auch der Chor Auftakt. Musikalisch hoben sie die Qualitäten eines jeden Akteurs hervor, hier wurde besonders Kirchenmusiker Thomas Hessel viel Geduld zugesprochen. Seine Bemerkung während der Chorprobe: „Da war schon viel Gutes dabei ...“ ist wohl legendär.

Die Olfener Landfrauen stellten Überlegungen zum geplanten Ruhewald in Vinnum an. Bei einem Treffen im gräflichen Schloss trafen doch sehr unterschiedliche Interessen aufeinander. Der konservative Bestatter auf den progressiven Kollegen, der Jäger und Pastor Franke. Die Diskussion endete mit einem spektakulären Tanz, angelehnt an Michael Jacksons Thriller.
Da mutete der Familienkreis Kunterbunt mit der Blechbüchsenarmee aus der Augsburger Puppenkiste doch sehr friedlich an. Es war die Armee von Bürgermeister Willi dem Viertel-vor-Zwölften und Ratsfrau Ulla. Bürgermeister Willi war nicht ganz zufrieden mit dem Fortschritt der Bauarbeiten an seiner Residenz. Wie diese aussehen sollte, war auf der großen Leinwand im Hintergrund zu sehen. Auffällig: Die meisten Blechbüchsen waren schwarz gekleidet, dazu ein gelbes, ein rotes und ein grünes Shirt. Und die Träger dieser Shirts zankten sich - ständig.
Das taten auch Pastor Franke und Pfarrer Melchert, alias Johannes Leushacke und Daniel Brüning, in ihrer großen Badewanne. Frei nach Loriot stritten sie sich darüber, ob nun die Ente zu Wasser gelassen werden darf oder nicht, und wer überhaupt Wasser einlassen durfte.


Im auffälligen Kostüm tanzten die Candys in diesem Jahr als Candynauten über die Bühne. Ihre Mission war die Liebe. Der Auftritt von Chantal, Ute und Sabine mit ihrem „Hello“ von Adele, die Tänze der blauen Kittfunken und der Steversterne, natürlich der Einzug der Tollitäten, Prinz Matthias, sein Johann Matthias und Funkenmariechen Pia und der Funkenmariechentanz komplettierten das Programm. Und dann gab es noch einen weiteren Tanz: die Mitglieder des Elferrates blieben auf der Bühne, zu ihnen gesellten sich die Elfies. Gemeinsam zeigten sie, wie viel Spaß ihnen der Karneval macht.
Sicherlich war es wieder einmal viel Arbeit für das Vorbereitungsteam, eine solche Veranstaltung – an zwei Tagen – zu organisieren. Da ist es schon bemerkenswert, dass die Gruppe sich auf die Bühne stellt, und sich beim Publikum bedankt. „Was wären wir ohne Euch“, sangen sie.
Das Programm wurde am Sonntagnachmittag noch einmal auf die Bühne gebracht.
