An fünf städtischen Standorten im Stadtgebiet von Olfen findet Videoüberwachung statt. 2022 wurden Kameras am Naturparkhaus Steveraue und der Kita an der Mühle installiert, zuvor gab es entsprechende Aufzeichnungsmöglichkeiten bereits an der Wieschhof- und der Wolfhelmschule sowie im Skatepark. Dimitri Dinges, der in der Stadtverwaltung federführend für die Auswertung der Aufnahmen zuständig ist, erläuterte in der jüngsten Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses den Nutzen der Überwachung.
Insgesamt hat die Stadt Olfen derzeit 52 Kameras im Einsatz (davon 16 an der Wolfhelmschule, 14 an der Wieschhofschule, 11 am Naturparkhaus, 9 an der Kita an der Mühle und 2 am Skatepark). Die darauf aufgezeichneten Bilder werden von der Stadt jeweils nach zwei Wochen gelöscht, wegen der selteneren Kontrollen im Skatepark stehen diese Daten vier Wochen lang zur Verfügung. „Die Auswertung erfolgt immer anlassbezogen, also wenn wir angesprochen werden, und nach dem Vier-Augen-Prinzip“, erläuterte Dimitri Dinges.
Hilfe bei aktuellen Ermittlungen
Um die Vorgehensweise und die Erkenntnisse zu veranschaulichen, erläuterte er, wie die Überwachungsbilder bei zwei aktuellen Ermittlungen helfen konnten. Dabei ging es einerseits um einen Vorfall im September an der Wolfhelmschule, bei dem eine Gruppe Jugendlicher auf dem Schulhof eine Gruppe Kinder mit einer Schreckschusswaffe bedroht hatte. Die (für die öffentliche Sitzung natürlich unkenntlich gemachten) Bilder zeigen aus verschiedenen Perspektiven, wie sich der Vorfall wohl abgespielt hat, unter anderem, wie sich die Gruppe der Täter zunächst auf dem Parkplatz am Telgenkamp versammelt hat und wie die Kinder später in die andere Richtung flohen.
Auch das Vorgehen des Einbrechers, der Anfang Oktober versuchte, in die Kita an der Mühle zu gelangen, zeigen die Kameras eindeutig. Zunächst erkennt man einen Mann, der sich mit einem Brecheisen dem Gebäude nähert, dabei ist sein Aussehen laut Dimitri Dinges deutlich zu erkennen. Um nicht erkannt zu werden, setzt der Täter später noch eine Corona-Schutzmaske auf. Nachdem er zwar ins Innere gelangt ist, aber die Tür zum Büro, in dem sich Bargeld befindet, nicht öffnen kann, versucht er, mit einem Sitzhocker das Fenster zu diesem Zimmer einzuschlagen, und richtet dabei erheblichen Sachschaden an.

Weitere Kameras sollen kommen
„Wichtig ist es uns vor allem, durch die Installation der Kameras präventiv tätig zu werden. Die Taten auf den Anlagen sind zurückgegangen. Es ist eine gute Möglichkeit, die Nutzung etwa der Schulhöfe am Abend zu begrenzen und so auch den Anwohnern etwas Ruhe zu ermöglichen“, ordnet Bürgermeister Wilhelm Sendermann ein. Weitere Orte, an denen die Stadt über die Installation von Kameras nachdenkt, sind vor allem der Mobilpunkt (Sorgen um Fahrraddiebstähle, Vermüllung und Sachbeschädigung) und der überdachte Bereich der Stadthalle. „Das sind derzeit Räume in der Stadt, die von Bürgern gemieden werden“, verdeutlichte der Bürgermeister den Bedarf aus Sicht der Verwaltung.
Ralf Wozniak (Grüne) wollte die rechtlichen Hintergründe geklärt wissen und fragte, wo die Schwelle liege, ab der die Aufnahmen gesichtet werden. „Wir gehen mit diesem Werkzeug sorgsam um“, betonte Wilhelm Sendermann. Nur bei Veranlassung durch die Polizei, Strafanzeigen oder Beschwerden von Bürgern werde die Stadt aktiv und sichte die Aufnahmen.
Ralf Danielczyk (CDU) betonte, dass seine Fraktion die Videoüberwachung zur Erhöhung der Sicherheit absolut unterstützt. „Wir sind für eine Maximalerweiterung im rechtlichen Rahmen. Wenn wir die Möglichkeit auch am Mobilpunkt sehen, sollten wir das ausweiten“, stellte er heraus. So ist zu erwarten, dass die Zahl der Kameras in Olfen in naher Zukunft noch zunimmt.